Lucy

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  • #1

Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Hallo Community,

wann glauben wir an Aussagen nach dem Motto "du bist mir sehr wichtig und ich will dich nicht verlieren, aber ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht offiziell sagen, dass wir ein Paar sind, weil ich Angst habe" in Verbindung mit "wir führen ja schon eine Beziehung"? Und viel interessanter: Wann glauben wir nicht mehr an die Essenz dieser Aussage? Was muss passieren oder nicht passieren, ehe wir diese an sich positive Aussage ins Negative herabstufen (klassisches Hinhalten)?

Eigentlich steht doch nur ein kleines Wort zwischen diesen Zuständen (wenn die Aussage ernst gemeint), was erhoffen sich Menschen durch die Negation einer offiziellen Verbindung? Ab wann ist es angemessen, Klarheit zu verlangen?

Parameter: Es handelt sich nicht um diese berühmten vier-Wochen Bekanntschaften, sondern um eine länger existierende Beziehung (kann man das so nennen? Eben eine Verbindung zwischen zwei Individuen) >= 1/4 Jahr. Man unternimmt vieles uns kennt bereits Freundeskreis und Familie (beiderseits).

Genau so etwas passiert mir gerade, nur habe ich keine Bindungsangst und kann diesen Zustand auch nicht verstehen. Weiß daher nicht, wie ich mich verhalten soll/damit umzugehen habe. Ich möchte das auch bewusst relativ anonym halten, weil ich schlicht und ergreifend keinen Bock auf eine Ferndiagnose habe und das auch zu gewissen Maßen für Herabwürdigend halte.

Eine wichtige Annahme sei dort noch: getrennt lebend (3/4 Jahr) und 2 Kinder, 0 im eigenen Haushalt, PS-Kontakt.

Kennt ihr sowas? Erfahrungen gemacht? Viele Grüße!
 

mager

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  • #2
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Für mich wäre der springende Punkt die Exklusivität - also bin ich der/die Einzige, aber der andere braucht Zeit -> dann OK. Wenn seitens der Ex-Beziehung (Scheidung, Kinder-Regelung) Klarheit herrscht - das als Grundvoraussetzung.
Ohne Exklusivität würde ich das was Du andeutest nicht viel länger mitmachen, denn man muss sich entscheiden...
 

Lucy

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  • #3
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von mager:
Für mich wäre der springende Punkt die Exklusivität - also bin ich der/die Einzige, aber der andere braucht Zeit -> dann OK. Wenn seitens der Ex-Beziehung (Scheidung, Kinder-Regelung) Klarheit herrscht - das als Grundvoraussetzung.
Ohne Exklusivität würde ich das was Du andeutest nicht viel länger mitmachen, denn man muss sich entscheiden...

Hört sich schon mal sehr gut an. So sehe ich das auch. Okay, Scheidung - da muss idR das Trennungsjahr vollzogen sein. Von daher könnte es hier ein bisschen schwierig werden.

Für einen selbst ist es tlw. wie eine Achterbahnfahrt, man wird gepusht und in einem anderen Moment wieder unheimlich gedämpft. Mensch, dass das auch so schwer sein muss. Fürchterlich irgendwie....Kennst du die Romanzen von Schiller und Co.? In der Art ist es auch. Man mag sich sehr, man sagt es sich, man zeigt es sich, dann wieder menschliches Hin und Her, nein - es geht nicht, doch wir schaffen es, bla bla bla....
 

carlo

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  • #4
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Hallo Lucy,

Du möchtest keine "Ferndiagnosen", aber mit so ein paar wenigen abstrakten Beschreibungen ist es halt schwer, etwas zu sagen.

Wenn es Dich tröstet: ich stehe gerade wieder (!) nach 3,5 traumhaften Wochen vor einer ähnlichen Situation. Plötzlich ist alles wie abgeschnitten. Ich habe das Gefühl, es müßte jetzt der nächste Schritt kommen. Gemeinsame Planungen, Kommitment gegenüber Dritten, etc. Da hat der Herr wohl Muffe davor? Oder ist es doch der Test mit der Anderen? Ich weiß nicht!!! Ich weiß nur. Es ist schwer!!!!

Carlo
 

Lucy

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  • #5
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von carlo:
Hallo Lucy,

Du möchtest keine "Ferndiagnosen", aber mit so ein paar wenigen abstrakten Beschreibungen ist es halt schwer, etwas zu sagen.

Wenn es Dich tröstet: ich stehe gerade wieder (!) nach 3,5 traumhaften Wochen vor einer ähnlichen Situation. Plötzlich ist alles wie abgeschnitten. Ich habe das Gefühl, es müßte jetzt der nächste Schritt kommen. Gemeinsame Planungen, Kommitment gegenüber Dritten, etc. Da hat der Herr wohl Muffe davor? Oder ist es doch der Test mit der Anderen? Ich weiß nicht!!! Ich weiß nur. Es ist schwer!!!!

Carlo

Hi Carlo,

was bedeutet denn wieder? Von welcher Hausnummer reden wir? Hmm, nach 3,5 Wochen würde ich mir an deiner Stelle noch keine Hoffnungen machen. Ich habe auch schon festgstellt, dass man da schon tolle Gespräche etc. führen kann, man bekommt auch tlw. wunderbare Dinge gesagt, die sich nach viel, viel mehr anhören. Aber leider kann man nicht in andere Menschen hineinsehen - auch wenn man denkt, es sei ein Seelenverwandter. Entschuldige, aber Individuum bleibt Individuum und komplexestes System.....Ich denke, man hat nach kanpp 4 Wochen leider noch nicht das Recht, irgendwelche Ansprüche geltend zu machen....

Mein Tipp: Trete einen Schritt zurück. Zum einen hast du dann Zeit darüber nachzudenken und zum anderen überlässt du deinem Gegenüber die Möglichkeit zu handeln. Trotzdem würde ich nach ein paar Tagen die Kontaktaufnahme versuchen und mal ganz dümmlich nachhorchen, wie es denn ginge etc.....Außerdem gewinnst du für dich selbst etwas Abstand und sofern er wieder deinen Kontakt aus eigener Ambition sucht.....Naja, dann weißt du bescheid!

Aber: Wo liegt der Punkt, an dem du dir selbst eingestehst "Nein, ich will nicht mehr, das mach ich nicht mehr mit (ohne böswillige Unterstellungen à la >Er testet eine andere Frau
 

suzanne

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  • #6
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy,

es geht hier mE nicht um die Frage: Beziehungsangst vs. Warmhalten, sondern um die Frage, was Du Dir von einer Partnerschaft wünscht oder erhoffst.

Gut, Ihr unternehmt viel gemeinsam, Eure Beziehung ist scheinbar schon jetzt, nach einem ¼ Jahr in einen On-Off-Zustand und das ist dann sehr leidenschaftlich und emotionsgeladen. Ihr habt Eure Familien und Freunde kennengelernt, vielleicht kennst Du sogar schon seine Kinder.

Frauen tendieren dazu zu denken, wenn man mal die Kinder vorgestellt bekommt, ist es etwas, das Zukunft hat. Das stimmt wohl in vielen Fällen, ist aber nicht zwangsläufig so.

Vielleicht hast Du einen Mann als Gegenüber, der nicht weiss, was er empfindet, nach der – doch erst kürzlichen – Trennung, und der Dir offen sagt: «Ich weiss nicht, wie es weitergeht». Diese Aussage solltest Du ernst nehmen, denn er meint es so.

Die Frage ist die: Kannst Du mir der Unsicherheit leben? Ihm ständig zur Seite zu stehen, aber nichts im Umkehrschluss von ihm erwarten zu dürfen? Oder kannst Du das nicht?

Ich selbst habe damit meine Erfahrungen gemacht und ich konnte es nicht. Es hat mich nur runtergerissen, trotz aller Leidenschaft. Das ist ein Jahr her, ich habe die Beziehung beendet, weil sie mir nicht gut tat. Es war irgendwie zu fatalistisch für mich und ich war in keinem guten Zustand. Im Jahr nach der Trennung war ich in noch schlechterem Zustand... Mittlerweile denke ich, dass ich mich – sollte so eine Situation wieder mal auftauchen – vielleicht darauf einlassen könnte. Weil ich in dem Trennungsjahr einige meiner romantischen Klischees grundsätzlich überdacht habe.

Aber die Frage ist, wie siehst Du das? Möchtest Du eigene Kinder? Legst Du auf ein Zusammenziehen wert etc.? Wenn Dir so etwas wichtig ist, dann ist er wohl der falsche für Dich, oder zumindest ist es der falsche Zeitpunkt für Euch. Wenn Du hingegen ihn so nehmen kannst wie er ist, ohne Zukunftsaussichten, Treueversprechungen, gemeinsame Pläne, sondern Du wirklich nur am Zusammensein mit ihm interessiert bist, egal, was die Zukunft bringt, dann wünsche ich Euch alles Gute!
 
L

Löwefrau_geloescht

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  • #7
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Ist es Bindungsangst - generell - oder einfach ein warmhalten und suche, ob sich etwas Besseres findet?
Das finde ich so schrecklich. Deshalb halte ich mich nun total zurück. Um dann zu hören, ich sei distanziert.

Es ist schwer!
Und auch, wenn man durch dieses Medium Menschen kennen lernen kann, glaube ich, dass durch dieses Medium viele auch verlernen, sich einzulassen auf jemanden.
Weil der neue Kontakt ja einfach gemacht wird.

@Carlo, ist das der etwas jüngere Mann, von dem du doch noch recht glücklich in einem anderen Post geschrieben hast? :(
 

Lucy

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  • #8
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von suzanne:
Liebe Lucy,

es geht hier mE nicht um die Frage: Beziehungsangst vs. Warmhalten, sondern um die Frage, was Du Dir von einer Partnerschaft wünscht oder erhoffst.

Gut, Ihr unternehmt viel gemeinsam, Eure Beziehung ist scheinbar schon jetzt, nach einem ¼ Jahr in einen On-Off-Zustand und das ist dann sehr leidenschaftlich und emotionsgeladen. Ihr habt Eure Familien und Freunde kennengelernt, vielleicht kennst Du sogar schon seine Kinder.

Frauen tendieren dazu zu denken, wenn man mal die Kinder vorgestellt bekommt, ist es etwas, das Zukunft hat. Das stimmt wohl in vielen Fällen, ist aber nicht zwangsläufig so.

Vielleicht hast Du einen Mann als Gegenüber, der nicht weiss, was er empfindet, nach der – doch erst kürzlichen – Trennung, und der Dir offen sagt: «Ich weiss nicht, wie es weitergeht». Diese Aussage solltest Du ernst nehmen, denn er meint es so.

Die Frage ist die: Kannst Du mir der Unsicherheit leben? Ihm ständig zur Seite zu stehen, aber nichts im Umkehrschluss von ihm erwarten zu dürfen? Oder kannst Du das nicht?

Ich selbst habe damit meine Erfahrungen gemacht und ich konnte es nicht. Es hat mich nur runtergerissen, trotz aller Leidenschaft. Das ist ein Jahr her, ich habe die Beziehung beendet, weil sie mir nicht gut tat. Es war irgendwie zu fatalistisch für mich und ich war in keinem guten Zustand. Im Jahr nach der Trennung war ich in noch schlechterem Zustand... Mittlerweile denke ich, dass ich mich – sollte so eine Situation wieder mal auftauchen – vielleicht darauf einlassen könnte. Weil ich in dem Trennungsjahr einige meiner romantischen Klischees grundsätzlich überdacht habe.

Aber die Frage ist, wie siehst Du das? Möchtest Du eigene Kinder? Legst Du auf ein Zusammenziehen wert etc.? Wenn Dir so etwas wichtig ist, dann ist er wohl der falsche für Dich, oder zumindest ist es der falsche Zeitpunkt für Euch. Wenn Du hingegen ihn so nehmen kannst wie er ist, ohne Zukunftsaussichten, Treueversprechungen, gemeinsame Pläne, sondern Du wirklich nur am Zusammensein mit ihm interessiert bist, egal, was die Zukunft bringt, dann wünsche ich Euch alles Gute!

Liebe Suzanne,

danke für diese Worte. Die Frage, was ich will hat sich bereits beantwortet....Ich sag es mal so: die Tür habe ich nicht zugeschlagen - im Gegenteil. Auf Abweisung reagierte ich mit Wärme. Kennt er nicht und wusste er auch nicht mit umzugehen. Es war sehr schwer, aber es ist ein Effekt eingetreten, den ich nicht erwartet habe. Er hat sich eben wieder mir zugewandt. Klar, meine Informationen sind sehr spärlich ausgeführt - aus gutem Grund. Die öffentliche Präsentation will ich ihm nicht antun, das macht man nicht....

Ich dachte mir: (sehr krass ausgedrückt und auf die Spitze gebracht) Lass ein bisschen Zeit, lasse viel Raum, er soll sich selbst zuwenden, wenn er der Meinung ist. Wir haben ständig Kontakt - manchmal fällt dieser eben furchtbar spärlich aus und man weiß gar nicht was man denken soll....Denken :) Manchmal zu viel, oder nicht?

Naja, es läuft jedenfalls weiter - stehe zur Seite, ich denke das ist wichtig. Mir geht es tlw. auch absolut nicht gut, obwohl beruflich viel um die Ohren. Aber nuja, das ist eben die Schule des Lebens.....
 

Lucy

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  • #9
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von Löwefrau:
Ist es Bindungsangst - generell - oder einfach ein warmhalten und suche, ob sich etwas Besseres findet?
Das finde ich so schrecklich. Deshalb halte ich mich nun total zurück. Um dann zu hören, ich sei distanziert.

Es ist schwer!
Und auch, wenn man durch dieses Medium Menschen kennen lernen kann, glaube ich, dass durch dieses Medium viele auch verlernen, sich einzulassen auf jemanden.
Weil der neue Kontakt ja einfach gemacht wird.

@Carlo, ist das der etwas jüngere Mann, von dem du doch noch recht glücklich in einem anderen Post geschrieben hast? :(

Löwefrau, wie meinst du denn den ersten Absatz? Es erschließt sich mir gerade nicht. Deine Meinung bzgl. des zweiten Absatzes kann ich teilen, obwohl ich das nicht persönlich bestätigen kann. Jedoch im Gedankenexperiment. In meiner Angelegenheit kann ich sagen, dass beide nocht mehr Aktiv sind (Profil auf "unsichtbar" geschaltet und Vertrag gekündigt).

Aber diese Geschichte mit der Bindungsangst....Das verstehe ich wirklich nicht. Völlig absolut nicht greifbar!
 
L

Löwefrau_geloescht

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  • #10
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Ich halte dieses Wort Bindungsangst oft für eine Ausrede.
Wie oft steckt da nicht ein: Ich schau nochmal
dahinter.
Bis der oder diejenige kommt, die einen umhaut. Dann ist es oft vorbei mit der Bindungsangst.
Dann kann man sich einlassen.
Wenn mir jemand sagt, dass er mich ja so toll und nett findet, aber Bindungsängste aufbauen würde, dann schrillen bei mir die Alarmglocken. Ich weiß dann, dass ich wohl nicht die Richtige bin und gehe lieber. Aber sicher kommt das bei anderen auch auf den Einzelfall an.
 

suzanne

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  • #11
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy,

es ist geradezu ein klassisches Verhalten in einer beziehungsunsichereren On-Off-Geschichte, dass, wenn sich der eine zurückzieht, der andere die Nähe sucht. Das ist Teil der Dynamik, Teil des Systems. Aber das bedeutet nichts! Denn, sobald die Nähe zwischen Euch wieder hergestellt ist, geht der Zyklus von vorne los. Es bleibt ein unsicheres Terrain, wo A keine Ahnung hat, was in B vorgeht und vice versa.

Ich habe einen Buchtipp: Jein!: Bindungsängste erkennen und bewältigen. Hilfe für Betroffene und deren Partner von Stefanie Stahl.

Beim Lesen muss man aufpassen, nicht nur alles Gelesene auf den anderen zu projizieren.
 

Lucy

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  • #12
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von suzanne:
Liebe Lucy,

es ist geradezu ein klassisches Verhalten in einer beziehungsunsichereren On-Off-Geschichte, dass, wenn sich der eine zurückzieht, der andere die Nähe sucht. Das ist Teil der Dynamik, Teil des Systems. Aber das bedeutet nichts! Denn, sobald die Nähe zwischen Euch wieder hergestellt ist, geht der Zyklus von vorne los. Es bleibt ein unsicheres Terrain, wo A keine Ahnung hat, was in B vorgeht und vice versa.

Ich habe einen Buchtipp: Jein!: Bindungsängste erkennen und bewältigen. Hilfe für Betroffene und deren Partner von Stefanie Stahl.

Beim Lesen muss man aufpassen, nicht nur alles Gelesene auf den anderen zu projizieren.

Das Buch werde ich mir mal anschauen. Aus den Antworten lese ich heraus, dass das absolut keine Einzelfälle sind....Ganz ehrlich: Finde ich furchtbar. Man muss wirklich acht geben, dies nicht auf sämtliche "partnerschaftliche Beziehungen" umzulegen....
 

suzanne

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  • #13
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy,

don’t cry over spilled milk. Es ist vollkommen normal, dass, mit zunehmendem Alter, die Probleme erst zum Vorschein kommen, also ist es alles anders als mit 16. Das ist einfach so, am besten nimmt man (frau) es so hin.

Das gute dabei ist: Du wirst immer mehr auf Dich selbst zurückgeworfen und kannst Dich – in all den Umständen – selbst ein Stückchen besser kennenlernen und dann auch wohlverstehen. Und das ist nichts geringes.
 

Lucy

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  • #14
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von Lucy:
Hallo Community,

wann glauben wir an Aussagen nach dem Motto "du bist mir sehr wichtig und ich will dich nicht verlieren, aber ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht offiziell sagen, dass wir ein Paar sind, weil ich Angst habe" in Verbindung mit "wir führen ja schon eine Beziehung"? Und viel interessanter: Wann glauben wir nicht mehr an die Essenz dieser Aussage? Was muss passieren oder nicht passieren, ehe wir diese an sich positive Aussage ins Negative herabstufen (klassisches Hinhalten)?

Eigentlich steht doch nur ein kleines Wort zwischen diesen Zuständen (wenn die Aussage ernst gemeint), was erhoffen sich Menschen durch die Negation einer offiziellen Verbindung? Ab wann ist es angemessen, Klarheit zu verlangen?

Parameter: Es handelt sich nicht um diese berühmten vier-Wochen Bekanntschaften, sondern um eine länger existierende Beziehung (kann man das so nennen? Eben eine Verbindung zwischen zwei Individuen) >= 1/4 Jahr. Man unternimmt vieles uns kennt bereits Freundeskreis und Familie (beiderseits).

Genau so etwas passiert mir gerade, nur habe ich keine Bindungsangst und kann diesen Zustand auch nicht verstehen. Weiß daher nicht, wie ich mich verhalten soll/damit umzugehen habe. Ich möchte das auch bewusst relativ anonym halten, weil ich schlicht und ergreifend keinen Bock auf eine Ferndiagnose habe und das auch zu gewissen Maßen für Herabwürdigend halte.

Eine wichtige Annahme sei dort noch: getrennt lebend (3/4 Jahr) und 2 Kinder, 0 im eigenen Haushalt, PS-Kontakt.

Kennt ihr sowas? Erfahrungen gemacht? Viele Grüße!

Liebe Community,

ich habe nun meine Antwort auf die o.g. Aussagen "Bist mir wichtig, [....]".

Fakt ist ja, dass ich da eine Problemstellung hatte, es war keine kurzweilige Geschichte, ging über längere Zeit. Ein ständiges Auf und Ab.

Bindungsangst bedeutete in dem Falle, dass man nicht wisse, was man will. Überhaupt nicht. Man hatte sich nicht richtig verliebt, aber es noch Monate weiterlaufen lassen. Ich lag mit meinen Beobachtungen des Verhaltens gar nicht mal so falsch, ich wusste es schon länger....Gestern habe ich dann nochmal Tacheles geredet, mir wurde die Kommunikation erst mal verweigert (wegdrücken, nicht ans Telefon gehen). Heute morgen kam dann der harte Nackenschlag. Es tut wirklich sehr weh, bin ziemlich betrübt. Sooft wurde gesagt, dass alles wunderbar ist, toll ist, dass es gut tut, dass ich einfach klasse bin. Aber das Verhalten sagte alles andere aus. Man möchte immer den schönen Worten glauben und man tut es auch (will ja keine misstrauische Unke auf immer sein, die alles anzweifelt).

Nun ja, es ist vorbei, nochmalige Betonung, dass ich ziemlich traurig bin. Sehr schwer....Aber jetzt gibt es Klarheit. Man wollte sich nochmals bis morgen Gedanken machen und mir dann bescheid geben. Ich habe ihn von der Verantwortung entbunden, sich dahingehend Gedanken zu machen und eine Entscheidung zu treffen....Ich denke, es ist besser so, als wieder in der Warteposition zu verharren....

Trost :( Bitte......

VG Lucy
 

suzanne

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  • #15
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy,

das tut mir sehr leid. Andererseits ist es gut für Dich, dass Du nun endlich mal eine klare Aussage bekommen hast. Aus der Erfahrung sage ich Dir: Das ist nicht immer der Fall und dann ist es noch schlimmer. (s. auch Parallelthread von Ostseeperle).

Das einzige, was ich Dir raten kann: Absoluter Kontaktabbruch! Lösch seine Nummern, seine Mailadresse und versuche nicht, über seine Beweggründe nachzudenken. Und frag Dich auch nicht, ob er Dich geliebt hat oder falls nein, warum nicht. Du wirst es nie wirklich herausfinden!

Leide ein wenig, bemitleide Dich ruhig eine Weile selbst, aber bleib ganz bei Dir (und nicht in den Gedanken bei ihm. Ist schwer, ich weiss, aber sinnlos). Und dann, irgendwann: Freu Dich, dass Du ihn hinter Dir lassen konntest, ohne grössere Folgeschäden. Du bist eine Frau, offen für die wahre Liebe. Du bist bereit diese zu geben und anzunehmen. Da hast Du ihm vermutlich viel voraus. Und eines Tages wirst Du dem richtigen begegnen. Die jetzige Erfahrung war dann ein wichtiges Stückchen auf dem Weg zu ihm.

Alles Gute!
 

suzanne

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  • #16
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Nochmals von mir...

Ich weiss auch nicht, wie die Dynamik dieses Forums so funktioniert und weswegen Du heute keinen weiteren unterstützenden Zuspruch erhalten hast. Es fokussierte offenbar viel auf die Ostseeperle. So ist es wohl, wenn zwei Personen ähnliche Themen zur gleichen Zeit einstellen.

Ich bin jedenfalls zum Teil bei Dir, mache mir – begrenzt – Sorgen um Dich, möchte Dir sehr gratulieren etc. etc.

Will sagen: In Deinem Leben ist wohl gerade ein entscheidender Punkt und ich finde Dich mutig! Und realistisch! Und alles, was ich Dir wünschen kann ist: Mach weiter so, werde nicht schwach ihm gegenüber! Und wenn Du Dir den Kopf zerbrechen musst, dann doch bitte über Dich, z.B. über die Frage: Warum habe ich mir solch einen Mann gesucht? Was war mein Mehrwert in alle dem? Was hat mir die Beziehung – trotz alledem –*gebracht?

Das schöne ist, dass es bei Euch nur ca. 1/4 Jahr ging und Du es gemerkt hast. Bei mir hat es ein Jahr gedauert und die Verarbeitung hat viel Zeit beansprucht, ein ganzes Jahr.

Lies den Thread von Ostseeperle und Du bekommst eine Ahnung davon, wie Deine Zukunft aussehen könnte... Hättest Du ihm nicht jetzt Einhalt geboten.

Warmherzige Grüsse!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Highlander

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  • #17
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy!
Es ist einfach unglaublich, was ich da lese! Ich habe genau das auch erlebt. Bei mir dauerte die "Beziehung" ein halbes Jahr! ("Ende mit Schrecken")
Nun, ich habe den Fehler natürlich bei mir gesucht. Nachdem wir eine wunderbare Zeit miteinander verbracht haben, meinte er, es reiche nicht für "Liebe". Gesagt und gezeigt hat er mir während der ganzen Zeit aber etwas ganz anderes.
Ob da jetzt nun eine andere Frau im Spiel ist, mach dir darüber bloss keine Gedanken. Und schon gar nicht, ob es wohl an dir gelegen hat! Mit solchen Fragen drehst du dich nur im Kreis, und wie eine Mitschreiberin geschrieben hat, bekommst du keine Antworten.
Ich weiss sehr gut wie du dich jetzt fühlst! Es tut einfach nur weh! Aber es wird irgendwann nicht mehr so weh tun. Braucht eben seine Zeit!
Fühl dich umarmt!
Highlander
 

Lucy

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  • #18
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe suzanne & Highlander,
liebe Highlander & suzanne,

ich weiß gar nicht, wen ich zuerst nennen soll. Ich danke euch für dir positiven Sätze. Das tut mir ziemlich gut. Zur Zeit bekomme ich leider nur Aussagen i.S.v "ich habe es dir doch gesagt", oder "das hättest du doch ahnen können".....Ich habe einfach das Gefühl, dass es sehr viele Menschen gibt, die in diese Richtung "ticken", oder? Ich finde das erschreckend. Alles so kurzlebig, und ja, meiner Meinung nach ein Stück weit Egoismus, Unentschlossenheit, Trägheit sich seiner eigenen Sache klar zu werden. Fürchterlich, oder nicht? Wo sind die Männer, die zu ihrem Wort stehen - kein hin und her dulden (auch natürlich in deren eigenem Interesse)? Das kann doch nicht wahr sein! Anscheinend zieht es sich durch sämtliche Altersklassen (von dem, was ich bereits hier las). Ich bin 23 J., er ja auch. Na, ich weiß ja auch nicht....

Den erwähnten Thread werde ich mir ansehen, deinen auch Highlander! Ich hoffe, du bist mittlerweile wieder guter Dinge! Das positive an diesen Ereignissen ist ja, dass wir uns selbst immer ein Stück weiter kennen lernen und uns in der Routine (schreckliches Wort in dem Zusammenhang) ein Netz basteln können, welches uns hoffentlich auffangen & halten wird.

Werde mich morgen noch mal zu Wort melden und auf eure lieben Worte eingehen, grade bin ich nur müde und kann hoffentilch mal länger als 3 h durchschlafen (nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt).

Und, dass sich kein anderer meldet, das ist nicht schlimm. Die Erwartungshaltung habe ich gar nicht, drum bin ich froh um euren liebevollen Zuspruch!

Fühlt euch gedrückt, ihr Zwei!
 

faraway

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  • #19
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy
"getrennt lebend (3/4 Jahr) und 2 Kinder, 0 im eigenen Haushalt, PS-Kontakt." schriebst du im 1. Beitrag,
und ihr seid beide erst 23?

entschuldige, wenn ich nachfrage. Für die Situation, in der er ist, wär er ja dann doch fast überwältigend jung; das kann sich dann wohl auswirken.
 

Lucy

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  • #20
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von faraway:
Liebe Lucy
"getrennt lebend (3/4 Jahr) und 2 Kinder, 0 im eigenen Haushalt, PS-Kontakt." schriebst du im 1. Beitrag,
und ihr seid beide erst 23?

entschuldige, wenn ich nachfrage. Für die Situation, in der er ist, wär er ja dann doch fast überwältigend jung; das kann sich dann wohl auswirken.

Liebe faraway,

das was du schreibst, stimmt. Er war sehr jung, ich habe es gewusst. Aber es ist ja nicht so, als hätte ich die Thematik nicht ausgiebig angesprochen in ziemlich jeder relevanten Hinsicht, ob es ihm überhaupt möglich ist, eine Partnerschaft einzugehen. Daher schrieb ich ja auch, dass Sagen und Handeln zwei unterschiedliche paar Schuhe sind. Sagen kann man viel - aber was sich letzendlich in den Taten wiederspiegelt......Naja, das lässt sich nicht wirklich verbergen.

Trotz allem muss ich auch Menschen in Schutz nehmen, die in meinem Alter sind. Nicht alle sind emotional so unerfahren und unsicher. Es mag auch welche geben, die für ihr Alter weiter fortgeschritten sind. Welche Parameter zu diesem Ergebnis führen, sei mal dahingestellt.

Kann jetzt leider nicht weiter ausführen, muss weg!
 

carlo

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  • #21
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Hallo Lucy,

jetzt melde ich mich nach einer Weile bei Dir zurück. Ich hatte wohl über den anderen Themen Deine Antwort an mich übersehen. - Bitte entschuldige.

Ich beschreibe hier noch mal meine Geschichte:

Am Anfang warb er wie verrückt um mich, mit dem ganzen Programm: süße Textnachrichten und Anrufe, guten-morgen, schönen-mittag, wie-geht's-am-Nachmittag, wie-war-Dein-Tag, Schlaf-schön..... alles wirklich romantisch, persönlich, etc. dazu einige sehr stimmige, harmonische und schöne Treffen.

Ich war nicht vom Fleck weg verliebt, es war mehr so, dass alles sich so fabelhaft zu ergänzen schien (Lebenseinstellungen, Interessen, Körperlichkeit, etc.) und fand es ganz schön, dass sich das so langsam in mir entwickelte....

3 Wochen nach unserem ersten Date hatten wir unseren ersten gemeinsamen ganzen Tag. Ein Ausflug in seinem Cabrio, Kunstaustellung, Spaziergang, Kaffeetrinken, wunderbarer Sex, gemeinsam Kochen und Essen, lange Gespräche. Er musste an dem Abend noch nach Hause zu seinen Kindern, wollte aber partout nicht weg, ich musste ihn regelrecht rausschmeißen, da war es schon nach Mitternacht ... von unterwegs noch diese wahnsinnig zärtlichen und absolut einzigartigen Dankeschöns für den Tag...

Ab dem nächsten Tag, war alles anders. Alles schien nur noch Pflichtprogramm. Immer war etwas anderes gerade wichtiger, als mit mir zu sprechen, was denn eigentlich los sei. Und: er fühle sich wie "festgenagelt", ich würde klammern...

Jetzt schreibt er, dieser gemeinsame Tag "sei wohl der Höhepunkt unserer gemeinsamen Zeit gewesen".

Ich versuche es mal so sachlich wie mir gerade möglich zu formulieren:
Er suchte Nähe. Als die dann aber plötzlich (so schnell) kam, wurde es ihm zu viel und das verbindet er mit seinen Gefühlen zu mir.
Und bei mir ist es genau umgekehrt: erst war ich noch nicht so involviert und daher locker; durch die schönen gemeinsamen Erlebnisse entwickelten sich die Gefühle bei mir und ich wollte seine Nähe spüren.

Ich habe wieder viel darüber nachgedacht, ob es denn hätte klappen können, wenn ich mich "mehr kontrolliert" hätte - wie ja immer wieder empfohlen wird.

Ich denke: Nein.

Wie auch im Thread über die guten Vorsätze geschrieben wurde, kommt ja irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sich nicht mehr steuern kann und auch nicht sollte. - So jedenfalls meine idealistische Vorstellung von Beziehung. - Wenn dann die Muster der beiden Beteiligten so gegenläufig sind, funktioniert es einfach auf Dauer nicht. Es wird immer wieder zu diesen Problemen kommen...

Meine Botschaft für Dich: dass er sagt, er sei seiner Gefühle für Dich nicht sicher, hat wohl nur bedingt was mit Dir als Person zu tun, mehr mit dem Prozess der zwischen Euch abläuft. Und ob er nun nach jemand, der "besser passt" sucht, oder nicht, ist so gesehen auch nicht so wichtig.

Ach so: ich hatte extra darauf geachtet, dass der Mann in seinem Persönlichkeitsprofil ein hohes Mass an Wunsch nach Nähe hatte; das war bei ihm sehr hoch... Seine Lebensgeschichte (wir sind ja beide in den 50-ern) spricht aber eine andere Sprache...

LG
Carlo
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

phia

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  • #22
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Ach so: ich hatte extra darauf geachtet, dass der Mann in seinem Persönlichkeitsprofil ein hohes Mass an Wunsch nach Nähe hatte; das war bei ihm sehr hoch... Seine Lebensgeschichte (wir sind ja beide in den 50-ern) spricht aber eine andere Sprache...


Liebe Carlo,

vielleicht ist ein hohes Maß an Wunsch nach Nähe bei ihm vorhanden. Er kann Nähe nur nicht zulassen und ertragen.
 

carlo

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  • #23
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

@ phia

Ja, das glaube ich auch. Er wünscht sich das sehr. Das sagt er auch.

Aber die Angst vorm "Festgenagelt sein" ist stärker? (Der war im Profil aber auch nicht so zu erkennen).

Wir sind halt in gewissem Masse immer paradox. Das macht uns charmant. Und manchmal schwierig.

LG
Carlo
 

Heike

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  • #24
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Gern irrationalisieren "wir" das Zueinanderfinden und rationalisieren das Abwenden oder Fernbleiben.
Es tut mir leid, daß dein Wunsch sich bei und von diesem Mann nicht erfüllt.
Und ich mag dein Startposting, das find ich sehr reif.
Spekulationen möchtest du nicht und scheinen mir aufgrund der wenigen Informationen auch nciht gut möglich. Ich weiß nicht, wie klar dir aber ist, daß du mit der Frage, wie es anderen da so ergangen ist, natürlich impliziert gerade Diagnosen erhältst, vorzugsweise in eine bestimmte Richtung.
Ich wünsch dir alles Gute!
 

faraway

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  • #25
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von Lucy:
Trotz allem muss ich auch Menschen in Schutz nehmen, die in meinem Alter sind. Nicht alle sind emotional so unerfahren und unsicher. Es mag auch welche geben, die für ihr Alter weiter fortgeschritten sind.

Aber sicher. Und ich habe den Eindruck, zu denen gehörst du. Du klingst sehr reif und sensibel.
Weisst du, ich glaube, er braucht ganz einfach einmal Zeit, um zu sich zu kommen. Irgendwie scheint er ja diesbezüglich eine Etappe übersprungen zu haben.
Dass das jetzt sehr weh tut, versteh ich; Vielleicht gelingt es dir, es zu akzeptieren, wenn du es mehr mit seinem notwendigen Reifungsprozess als mit dir persönlich in Verbindung bringst.
Manche merken erst, dass sie eigentlich Angst vor Bindung haben, wenn sie auf dem besten Weg dazu sind oder schon mittendrin....altersunabhängig, wie du hier lesen kannst.
 

Lucy

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  • #26
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Leute,

ich spreche damit die Gesamtheit an, welche sich in diesen Threat einbringt. Eure Statements helfen mir sehr. Sie zeigen mir, dass man es auf keinen Fall persönlich nehmen sollte. Manche Dinge ja, aber vieles - bspw. hinsichtlich der seltsamen Gefühlswelt - nicht. Wie gesagt, es ist oftmals ein Konflikt in dem Gegenüber. Ein Konflikt zwischen der einen Seite und der anderen in dem Charakter (irgendwie haben wir ja alle ein Engelchen und ein Teufelchen in uns, nicht wahr? Manche können dies eben besser handhaben/abwägen/etc. und manche auch nicht). Falls man mit jmd. in "Verbindung" steht, der so ein innerliches Wirrwarr durchmacht oder machen muss, kann man selbst nichts dafür. Man darf es nicht persönlich nehmen - für sich selbst abschätzen ob es Sinn macht weitere Kraft zu investieren.

Ich rede wirr....:)

Fakt ist: Ich kann nicht wütend oder sauer sein. Es war im Nachhinein betrachtet nicht vorsätzlich. Mir tut es Leid um den Typ Mensch, der eigentlich so viel Potenzial in sich trägt. Der aber mit sich vollkommen im Unklaren ist. Aber was ich gemerkt habe ist, dass man sich in der Einsamkeit am nächsten steht. Man findet zu sich, weiß in wie weit man sich emotional belasten kann, was man ertragen kann...Ich glaube, diesen Prozess muss jeder mal durchgemacht haben. Und diesen hat er anscheinend noch nicht durchgestanden (Jugendliebe)......Nun ja, so ist es....

Und @ Carlo, dich wollte ich zum jetzigen Zeitpunkt persönlich ansprechen: Dein Geschichte kommt mir sehr ähnlich vor. Seltsam....Auch deine Erfahrung hat mir einen weiteren Blickwinkel gebracht. Danke!

Muss wieder los....
 

carlo

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  • #27
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Zitat von Lucy:
... Dein Geschichte kommt mir sehr ähnlich vor. Seltsam ...

Deswegen habe ich so ausführlich geschrieben. Schön, dass es geklappt hat.

Und auch mir hilft Dein Post noch einmal, Abstand zu nehmen, es von mir als Person zu trennen. Danke auch Dir dafür.

Mir wird dabei auch bewusst, wie sehr in der gefühlten Liebe zum anderen die ersehnte Liebe zu sich selbst steckt. Das ist halt unser Teil der Geschichte. Und der ist gar nicht so verschieden von dem, was auf der anderen Seite abläuft, wird nur anders ausgelebt.

Carlo
 

suzanne

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  • #28
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Lieeb Lucy, liebe Carlo,

vielen Dank für die Eure letzten beiden Beiträge, die mir irgendwie auch helfen. Es ist schön, Aspekte der eigenen – mitunter wirren – Gedanken nochmals in anderen Worten und klarer formuliert zu hören. Merci!

Und @Lucy: Ich bin wirklich überrascht, wie jung Du bist. Du bist sehr selbstreflektiert und souverän, ja ich möchte fast sagen: weise. Bleib Dir treu!

Liebe Grüsse an Euch beide!
 

Highlander

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  • #29
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

Liebe Lucy, liebe Carlo, liebe Suzanne,
Ich mische mich jetzt auch nochmals ein und sage Danke!
Ich war über ziemlich lange Zeit von Selbstzweifeln geplagt, mein Selbstwertgefühl hat sich in die hinterste Ecke verkrochen und sich die Wunden geleckt!
Aber wie ihr auch schon gesagt habt, man wächst an solchen Erfahrungen und kommt irgendwann bei sich an. Mir geht es momentan saugut! Ich fühle mich sehr wohl, auch ohne Mann! Und irgendwann vielleicht treffe ich meinen Mr.Right! Was habe ich letzthin gehört: Man soll die Liebe nicht suchen, sie wird einen finden!
Darauf ein herzliches "Cheers"!!
 

suzanne

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  • #30
AW: Bindungsangst vs. klassisches "Warmhalten"

@Highlander: Mit single malt? Na, dann: Prosit!

Oder war das nur eine Grussformel? Dann: Warmest wishes!