Also, meine Männer waren kommunikativ. Es wurde immer mal wieder über frühere Beziehungen geredet, und, bei meinen männlichen Freunden ist es so, dass jeh größer der Abstand zu der Ex, desto mehr kommt das Reflektieren über den Eigenanteil. Auch können sie kochen usw. Meine Brüder, die älter als ich sind, auch. Spätestens beim Auszug von zu Hause haben sie das gelernt. Bei der Generation über mir, war das noch nicht der Fall. Aber dann in meiner Generation wurde der Haushalt aufgeteilt, außer dann, wenn jeder so schleichend einfach bestimmte Aufgaben übernahm, weil er darin sich als der Fähigere fand. Z.B. Kinderversorgung, Windeln wechseln, Füttern usw. Oder, wenn der Mann eh abwesend war durch seinen Beruf, da musste Frau zwangsläufig alle Aufgaben zu Hause übernehmen. Da kenne ich aber auch Männer, die dann, wenn sie endlich daheim sind, sich mit Leidenschaft in die privaten Aufgaben stürzen.
Aber gut, jeder bringt hier seine Erfahrungen mit rein, im Endeffekt bleibt zum Schluß: es gibt halt das und das und das....
Interessanter ist wohl das Übergreifende, und da schließe ich mich Julianna an:
die Aufmerksamkeit liegt in der Kommunikation, in ihr liegt auch ein wesentlicher Teil der Erkenntnis. Das war aber auch bei den 68gern schon so, die haben auch geredet und geredet und geredet. Man denke auch an die These: alles Private ist Politisch!
Nachdem ich mir jetzt meine "negativen" Prägungen noch einmal überlegt habe, möchte ich mal provozierend Folgendes sagen:
die positiven Prägungen können genauso eine neue Beziehung verhindern. Diese tollen Liebesanfänge, dieser damalige Rausch, dieses daraufhin sich Entwickeln, das Zusammensein, diese Sehnsucht, dieses ganze Intensive usw. usw. - ob das noch einmal erlebbar sein wird? Vielleicht gibt es irgendwann eine Gefühlserschöpfung.