Post Scriptum
Hmmh, nur noch ein paar Gedanken zu dem, was hier schon alles zusammengetragen ist.
Mein Gefühl ist wichtig für die Reaktion auf ein abgelehntes Hilfsangebot.
Je mehr mich die Sache oder der Mensch betrifft, desto heftiger kann die Reaktion ausfallen. Da ist derjenige, der sich nicht helfen lässt, der Frustableiter für mich, weil ich bestimmte Sachen nicht schaffe oder weil alte Trigger bei mir im Kopf ablaufen.
Natürlich hilft der Abstand, den man hier im Internet hat, auch die extremere Reaktion herauszulassen.
Im realen Leben habe ich Situationen erlebt, wo ich auf einmal hilflos, abhängig, ohne Mittel war, was mir nicht gefallen hat. Ich weiss von mir, wie lange es dauert, bis ich bereit bin Hilfe anzufragen, und wie lange es dauert, bis ich Hilfe annehmen kann. Das 'drüber reden (oder drüber schreiben) ist ja einer der ersten Schritte, nicht schon der Zeitpunkt angenommene Hilfe umzusetzen.
Was mir noch wichtiger ist: ich weiss, dass mein Weg nicht für jeden passt. Also bin ich auch geduldig, wenn ein Vorschlag von mir nicht angenommen wird - na ja mehr oder weniger, meistens jedenfalls ;o)
Ich gebe dem anderen Menschen die Möglichkeit, einen Lösungsvorschlag. Dieser Mensch darf für sich entscheiden, ob es passt, ob er diesen Vorschlag annehmen, umsetzen, modifizieren, verwerfen will. Weil dieser Mensch ja sich am besten kennt und weiss, was er kann oder will.
Ich versuche, mein Hilfsangebot so zu gestalten, dass es Hilfe zur Selbsthilfe ist, weil ich weiss, dass es auch einen Machtaspekt in dieser Situation gibt, gerade deswegen auch, weil ich mich nicht über den anderen Menschen stellen, sondern auf Augenhöhe agieren will.
Und wenn ich mir bewusst bin, wie empfindlich ich bin in einer solchen Situation, schaffe ich es auch achtsam mit dem Hilfeanfragenden zu sein. Und ich schaffe es auch, wenn dieser in seiner schwierigen Situation heftig reagiert, ruhig zu bleiben. Ich kann daran lernen, was meine empfindlichen Punkte sind.
Ich bin schwerlastig in Ich-Botschaften unterwegs, nicht weil ich so egozentrisch bin oder für das Mass aller Dinge halte, sondern vielmehr, weil ich mir bewusst bin, dass es meine Position ist - ein anderer Mensch kann daraus etwas anderes machen. Und natürlich habe ich die Hoffnung, dass es etwas dabei gibt, was andere Menschen für sich hilfreich finden.
In diesem Sinne: einen kuscheligen Tag, auch an dem Tag nach dem Weltkuscheltag....