AW: Männliche Jungfrauen?
Zitat von Elli:
Ich glaube, es gibt keinen einzigen Menschen, der nicht gewisse Probleme hat.
Stimmt, aber manchmal kann man es sich aussuchen, auf welche Probleme man sich einlassen moechte. Wenn man sich selbst und sein Beziehungsverhalten kennt, dann weiss man, was gluecklich macht.
Zitat von Elli:
An unseren Beziehungen können wir vor allem eines sehr gut ablesen - wie die Beziehung zu uns selbst beschaffen ist.
Das sehe ich auch so und meine Beziehungserfahrungen haben mir gezeigt, wie und mit wem ich gluecklich sein kann. Und weil ich gluecklich sein moechte, achte ich darauf, den richtigen Partner zu finden.
Zitat von Elli:
Wenn ich mit mir innig, nah und liebevoll verbunden bin, werde ich diese Innigkeit und Nähe auch mit anderen Menschen erleben.
Es waere schoen, wenn das so waere. Aber so einfach ist das leider nicht immer.
Wenn ein Partner Naehe / Sex moechte und der andere das nicht will, nicht mag oder nicht geben kann, dann ist es egal, ob man mit sich selbst innig, nah und liebevoll verbunden ist.
In so einem Fall muss man einen gemeinsamen Nenner finden. Aus Liebe und mit Einfuehlungsvermoegen probiert man sicherlich so einiges aus oder passt sich an. Im besten Fall gehen beide aufeinander zu und passen sich an. Aber das ist auch nicht immer so. Passt sich nur einer an, wird das Problem nur verschoben. In beiden Faellen ist es voellig egal, ob man mit sich selbst innig, liebevoll und nah verbunden ist, denn da ist schliesslich noch eine weitere Person. Wenn eigene Beduerfnisse nicht befriedigt werden, die einem aber wichtig sind, dann macht das irgendwann nicht (mehr) gluecklich.
Zitat von Elli:
Es geht nicht darum, die Probleme anderer Menschen zu lösen, es geht darum, das Augenmerk und die Energie dahin zu richten, wo wir sie haben wollen - nämlich auf das Wesentliche - und das ist der Punkt, an dem wir uns nahe sind, an dem wir uns verbunden fühlen mit dem Anderen.
Wenn jemand ein Problem mit Sex und Naehe hat und der andere nicht, dann beeinflusst dieses Problem die Beziehung und das Sexleben, besonders dann, wenn einem der Partner Sex wirklich wichtig ist. Wird dieses Problem nicht geloest, dann wird es auch immer Probleme mit Sex und Naehe in so einer Beziehung geben. Zu behaupten, dass das gestoerte Verhaeltnis zum Sex in so einer Beziehung kein Problem darstellt, zeigt nur, dass man der Wahrheit nichts ins Auge sehen moechte oder kann.
Ist beiden Partnern der Sex unwichtig, dann ist es natuerlich egal, wenn einer ein gestoertes Verhaeltnis zum Sex hat. Aber sonst haben beide immer unterschiedliche Beduerfnisse.
Zitat von Elli:
Wir können immer das Trennende betonen und in den Vordergrund schieben -
Fuer mich ist Sex etwas, das mich mit meinem Partner verbindet. Es ist ein wichtiger Teil in einer Partnerschaft. Das muss uns also verbinden. Trennen uns hier unterschiedliche Beduerfnisse, dann steht das unweigerlich im Vordergrund, weil mir Sex zu wichtig ist.
Zitat von Elli:
dahinter verstecken wir meistens unsere eigenen Ängste.
Man kann auch so tun als haette man kein Problem, als waere alles normal, wenn es eigentlich nicht der Fall ist. Manche stecken gern den Kopf in den Sand oder lenken von ihren eignen Problemen ab. Mein Ex hatte da auch so seine Masche.
Zitat von Elli:
Ich glaube Dir, daß Deine Beziehung zu dem Mann mit der Sex-Störung für Dich frustrierend und belastend war.
Aber es ist (für mein Empfinden) keine Lösung, diesen Umstand wie einen Fremdkörper von sich wegzuschieben.
Eine Lösung wird in dem Moment möglicher, in dem ich meinen Anteil an der Situation anschaue - nicht nur ER hat das Sex-Problem, sondern WIR - ich habe daran auch einen Anteil (auf jeden Fall ab dem Moment, da ich ihn als Partner wähle).
Wenn man gemeinsam das Problem loesen moechte, dann ist alles schoen und gut, aber das ist nicht immer der Fall und manchmal geht das auch nicht.
Zitat von Elli:
…..Wenn das für Dich so funktioniert, ist es ja gut - mir würde Spass nicht reichen.
Sex allein macht die Beziehung nicht aus, aber es ist sehr wichtig. (Jedenfalls fuer mich.)
Zitat von Elli:
…Dennoch habe ich nicht das Gefühl, erst dies oder jenes verstanden haben zu müssen, um mich einem anderen Menschen nahe fühlen zu können. Klar bin ich nicht fertig und perfekt, und die anderen Menschen sind es auch nicht - und das ist völlig in Ordnung so. Wir können so, wie wir sind, zusammen sein - und uns helfen und gegenseitig unterstützen.
Ich habe aufgrund meiner Erfahrungen gelernt, wem ich mich wie nahe fuehlen kann. Ich habe also durch meine Erfahrungen gelernt, Dinge / mich zu verstehen usw. Ich verstehe warum ich mich bestimmten Person nahe fuehlen kann und warum das bei anderen nicht der Fall ist.
Ich bin auch nicht perfekt und suche auch keinen perfekten Mann. Aber ich suche einen Mann, der ein normales Verhaeltnis zum Sex hat, damit wir gemeinsam Spass am Sex haben koennen.
Zitat von Elli:
…Mir geht es jedenfalls so - ich brauche die Hilfe anderer Menschen - und ich gebe gerne anderen das, was ich habe. So ist uns allen geholfen
Ich habe nicht gesagt, dass ich Menschen nicht helfen wuerde oder nicht teile. Das hat auch nichts damit zu tun, mit wem ich eine Partnerschaft eingehe. Ich stelle nur gewisse Erwartungen an eine Partnerschaft, an einen Partner.
Zitat von Torsten111:
Elli, ich finde es wundervoll, dass es noch Menschen mit echtem Einfühlungsvermögen gibt... .
Es geht nicht nur ums Einfuehlungsvermoegen. In Beziehungen macht man Erfahrungen, die einem ganz genau zeigen koennen, was man moechte und was nicht und worauf man sich einlassen kann und worauf nicht.
Zitat von Torsten111:
…. Aber ich bin auch auf echtes Einfühlungsvermögen angewiesen, um schneller aus mir rauszukommen und Mut zu fassen.
Echtes Einfuehlungsvermoegen habe ich meinem Ex auch entgegen gebracht. Aber das reicht manchmal einfach nicht aus, wenn man am eigentlichen Problem nicht arbeitet.
Zynische Zungen koennten jetzt natuerlich behaupten, dass es gar kein echtes Einfuehlungsvermoegen meinerseits war, denn sonst waere schliesslich alles ganz toll geworden. Schade nur, dass das Leben viel komplizierter ist.