sanibel241

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  • #1

Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Was es meiner Meinung so schwierig macht - aber das hat nichts mit Partnersuche im Internet zu tun - ist, daß die eigenen Ansprüche steigen und die Bereitschaft, sich auf jemand anders einzulassen, abnimmt. Man hat sich in seinem Leben eingerichtet, will auch nicht unbedingt seinen Lebensstil ändern und ist eigentlich ganz zufrieden damit.
Viele haben sich durch Beruf, Kinder, Tiere, Hobbies etc. so zugepflastert, daß für eine neue Beziehung nur ein klitzekleines Zeitfenster bleibt. Der neue Partner darf dabei maximal über den Zaun schauen.
Erstaunlich ist, daß alle - Männlein wie Weiblein - dennoch nach wie vor an die Liebe auf den ersten Blick glauben und am Märchen von Mr. und Mrs.Right festhalten. Als wenn wegen dem/der dann plötzlich eine ganz neue Zeitaufteilung eingeführt würde und die erwähnten Dinge wie Beruf, Kinder, Tiere, Hobbies etc. ganz neu gehandelt werden.
Tatsache ist, daß kaum einer irgendwas an seinem Lebensstil ändern würde. Es ist aber auch extrem schwierig, einen zu finden, der auf einen nach Feierabend wartet, in der Zwischenzeit die eigenen (nicht seine!) Kinder versorgt, mit den Hunden (die eigenen, nicht seine!) Gassi geht und dann noch zum VHS-Kurs "Angstfrei töpfern" mitkommt. Und nebenbei seine eigene Karriere vorantreibt.

Was oft fehlt, ist die realistische Einschätzung dessen, was machbar ist.
Wenn man die hat, kann man seine Ziele neu definieren.

Die Lösung für mich ist: Ein Seelenpartner, ein Freund, oder auch ein Sexualpartner, mit dem ich ein Stück des Weges gemeinsam gehe. Der hat zwar nicht mehr den Stellenwert wie einst die große Liebe, aber immerhin. Den zu finden, wäre schon ein echter Gewinn. Das klingt jetzt nicht so romantisch, ist aber allemal realistischer als das Rumstochern nach Mr. oder Mrs. Right in Online-Börsen.

Oder?
 

Mark

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  • #2
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Du beschreibst einige richtige Dinge in meinen Augen, wobei die Bereitschaft, sich auf ein gemeinschaftliches Leben nach meiner Erfahrung bereits ab 30+ stark verändert. Aber ich stimme dir nicht zu, dass man dann nur nach Mr./Mrs. Right schaut und nur der Liebe auf den ersten Blick aufgeschlossen ist.

Letztlich hängt sehr viel davon ab, für sich selbst zu erfahren, was wichtig ist. Wenn es eine Beziehung und das gemeinsame Leben ist, dann ist es immer möglich, das eigene Leben zu ändern und entsprechend den Lebensstil auch anzupassen. Und das ist dann auch gar nicht schlimm. Ganz im Gegenteil - so wie man als Student anders tickt als Mitte 30 oder eben als 60-jähriger ist es doch eine Grundvoraussetzung für ein spannendes und sich entwickelndes Leben, dass man die geistige Flexibilität behält, sich auch einem Wandel zu unterwerfen.

Insofern sehe ich es nicht so trüb. Allerdings sollte man sich selbst immer wieder fragen, ob man sich selbst nicht einer neuen Beziehung im Wege steht und es eben nicht immer nur der Andere ist.
 

goldmarie

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  • #3
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von sanibel241:
Die Lösung für mich ist: Ein Seelenpartner, ein Freund, oder auch ein Sexualpartner, mit dem ich ein Stück des Weges gemeinsam gehe. Der hat zwar nicht mehr den Stellenwert wie einst die große Liebe, aber immerhin. Den zu finden, wäre schon ein echter Gewinn. Das klingt jetzt nicht so romantisch, ist aber allemal realistischer als das Rumstochern nach Mr. oder Mrs. Right in Online-Börsen.

Oder?

Ich glaube, die große Liebe von einst hat auch eher in der eigenen Vorstellung als in der realen Welt stattgefunden, deshalb fühlen sich ja auch so viele von ihren großen Lieben enttäuscht. Mit der Erfahrung kommt auch die Entzauberung und die hat ihre Vor- un Nachteile.

Wen Du suchst, ist schon ziemlich nah am Ideal, finde ich. Wenn der gemeinsame Weg dann immer länger wird und die Vertrautheit immer größer, wird es wohl zu genau dem, was wir uns alle wünschen: Verbindlicheit, Vertrauen und Liebe.
 

taube54

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  • #4
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

So dramatisch sehe ich das nicht.
Klar, gilt für mich auch, ich möchte meinen Lebensstil nicht zu stark ändern. Es gibt Dinge, die mir wichtig sind und die ich nicht aufgeben möchte.
In der Jugend hat man noch nicht viel nachgedacht, hat sich verliebt und da das Leben für Beide noch ziemlich offen war, hat man sich eben gemeinsam in eine Richtung entwickelt. Heute sind wir bereits entwickelt und haben höchstens noch die Chance, sich abzustimmen.
Aber andererseits haben wir mehr Wissen, mehr Erfahrung und lassen uns nicht mehr nur von unseren Hormonen treiben. Daher ist die Chance auf eine partnerschaftliche Beziehung durchaus da.
Was es für mich aber schon schwierig macht: Ich brauche keine Beziehung, ich fühle mich in meinem Leben sehr wohl und lasse mich daher auch nicht so schnell auf eine neue Beziehung ein, die mein Leben zu sehr ändert. Es ist also schwierig für mich - aber ich bin mir dessen bewusst und es macht mich in keiner Weise traurig oder gar verzweifelt. Ich steh mir mit all meinen Ansprüchen nicht selbst im Wege, denn mein Weg führt nicht zwingend in Richtung Partnerschaft.
Es klingt hier immer so, als ob das alleinige Lebensglück in einer neuen Partnerschaft liegt. Ist aber nicht so.
 

Frank

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  • #5
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von taube54:
So dramatisch sehe ich das nicht.
Klar, gilt für mich auch, ich möchte meinen Lebensstil nicht zu stark ändern. Es gibt Dinge, die mir wichtig sind und die ich nicht aufgeben möchte.
In der Jugend hat man noch nicht viel nachgedacht, hat sich verliebt und da das Leben für Beide noch ziemlich offen war, hat man sich eben gemeinsam in eine Richtung entwickelt. Heute sind wir bereits entwickelt und haben höchstens noch die Chance, sich abzustimmen.
Aber andererseits haben wir mehr Wissen, mehr Erfahrung und lassen uns nicht mehr nur von unseren Hormonen treiben. Daher ist die Chance auf eine partnerschaftliche Beziehung durchaus da.
Was es für mich aber schon schwierig macht: Ich brauche keine Beziehung, ich fühle mich in meinem Leben sehr wohl und lasse mich daher auch nicht so schnell auf eine neue Beziehung ein, die mein Leben zu sehr ändert. Es ist also schwierig für mich - aber ich bin mir dessen bewusst und es macht mich in keiner Weise traurig oder gar verzweifelt. Ich steh mir mit all meinen Ansprüchen nicht selbst im Wege, denn mein Weg führt nicht zwingend in Richtung Partnerschaft.
Es klingt hier immer so, als ob das alleinige Lebensglück in einer neuen Partnerschaft liegt. Ist aber nicht so.

Applaus, Dankeschön
 

Andre

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  • #6
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von sanibel241:
Die Lösung für mich ist: Ein Seelenpartner, ein Freund, oder auch ein Sexualpartner, mit dem ich ein Stück des Weges gemeinsam gehe.
Ja, so in die Richtung. Wobei der Weg open-end ist, also nicht von vornherein nur eine "Lebensabschnittsgeschichte".

Zitat von taube54:
Ich steh mir mit all meinen Ansprüchen nicht selbst im Wege, denn mein Weg führt nicht zwingend in Richtung Partnerschaft.
Ja!
 
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Jenny Treibel

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  • #7
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Tatsache ist, daß kaum einer irgendwas an seinem Lebensstil ändern würde.
ich spüre, daß ich immer mehr darauf achte, womit ich mich wohlfühle und womit nicht. Ich habe seit 42 Jahren meine Gewohnheiten und es ist wirklich sehr schwierig, diese auf einen neuen Partner auszurichten und umzustellen. Mit zunehmendem Alter wird es nicht leichter. Es bereitet mir Unbehagen, wenn jemand andere Schlaf- oder Frühstücksgewohnheiten hat als ich, um ein kleines Beispiel zu wählen. Abends kalte Platte anstatt warm, morgens zu ungewohnter Zeit zu frühstücken, ausgefallene Teesorten im Haushalt zu haben, weil Kaffee nicht vertragen wird, ungewohnte Fernsehsender zu sehen, alles dies sind neue Umstände, die mir nicht immer gefallen und wo es mir schwer fällt, mich anzupassen.
 

Frank

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  • #8
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
ich spüre, daß ich immer mehr darauf achte, womit ich mich wohlfühle und womit nicht. Ich habe seit 42 Jahren meine Gewohnheiten und es ist wirklich sehr schwierig, diese auf einen neuen Partner auszurichten und umzustellen. Mit zunehmendem Alter wird es nicht leichter. Es bereitet mir Unbehagen, wenn jemand andere Schlaf- oder Frühstücksgewohnheiten hat als ich, um ein kleines Beispiel zu wählen. Abends kalte Platte anstatt warm, morgens zu ungewohnter Zeit zu frühstücken, ausgefallene Teesorten im Haushalt zu haben, weil Kaffee nicht vertragen wird, ungewohnte Fernsehsender zu sehen, alles dies sind neue Umstände, die mir nicht immer gefallen und wo es mir schwer fällt, mich anzupassen.

Steht das auch in deinem Parship Profil? Wovon du dich nicht trennen könntest? Partnerschaft bedeutet auch Lösungen finden. Sehe es doch nicht als Einschränkung wenn der Partner kommt. Er bereichert doch auch dein Leben. Man ist eben kein Single mehr...
 
J

Jenny Treibel

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  • #9
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Frank:
Steht das auch in deinem Parship Profil? Wovon du dich nicht trennen könntest? Partnerschaft bedeutet auch Lösungen finden. Sehe es doch nicht als Einschränkung wenn der Partner kommt. Er bereichert doch auch dein Leben. Man ist eben kein Single mehr...
Es steht nicht in meinem Profil, denn ich verstehe etwas anderes unter den Dingen, von denen ich mich nicht trennen kann. Nicht auszudenken, was Männer beim Lesen meines Profils dann denken könnten, würde ich erwähnen, daß ich abends lieber kalte Platte zu mir nehme oder mir einen Mann wünsche, der ein funktionierendes Deo benutzt.
Es fällt mir sehr schwer, von meinen Gewohnheiten abzurücken und denke, daß ich damit nicht alleine bin. Sicherlich ist es schön, wenn man jemanden gefunden hat, aber sollte deswegen nicht alle Problematiken negieren und so tun, als würden sie keine Relevanz haben. Es kostet schließlich Zeit und Energie, Lösungen zu finden.
 

goldmarie

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  • #10
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Nicht auszudenken, was Männer beim Lesen meines Profils dann denken könnten, würde ich erwähnen, daß ich abends lieber kalte Platte zu mir nehme oder mir einen Mann wünsche, der ein funktionierendes Deo benutzt.

...wenn Dir die Form Deines Abendessens und die aktuellen Körperpflegegewohnheiten eines potentiellen Partners so unglaublich wichtig erscheinen, solltest Du diese "Fakten" in jedem Fall in Deinem Profil erwähnen.

Es kann Dir doch nun wirklich egal sein, was die Männer beim Lesen Deines Profils denken, die Deinen Ansprüchen eh nicht genüge tun. DAS würde Dir eine Menge Arbeit ersparen.

Du könntest aber vielleicht auch mal hinterfragen, ob Du nicht vielleicht ein bisschen zu sehr eingefahren bist in Deinen Erwartungen und in Deinem Singledasein.
 
J

Jenny Treibel

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  • #11
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von goldmarie:
Du könntest aber vielleicht auch mal hinterfragen, ob Du nicht vielleicht ein bisschen zu sehr eingefahren bist in Deinen Erwartungen und in Deinem Singledasein.
Das Hinterfragen ändert nichts daran, daß mir eine Umstellung schwer fällt. Man kann nicht alles analytisch lösen.
 
J

Jenny Treibel

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  • #13
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von goldmarie:
...aber man kann eine Umstellung in Erwägung ziehen.
Oder einfach mal einen ersten Schritt wagen..

Wie kommst Du darauf, daß ich etwas nicht in Erwägung ziehe? Glaubst Du, ich ignoriere die Bedürfnisse des anderen und verweigere ihm den Tee? Ich habe doch lediglich gesagt, daß es mir schwerfällt, ich mich unbehaglich fühle angesichts solcher ungewohnter Dinge und ich habe mir gewünscht, daß ich mich darüber mit anderen austauschen kann. Um es sehr deutlich zu sagen, es geht um meine Gefühle und nicht um mein Verhalten, falls Dir das bislang nicht deutlich geworden ist.
 

Frank

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  • #14
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Wie kommst Du darauf, daß ich etwas nicht in Erwägung ziehe? Glaubst Du, ich ignoriere die Bedürfnisse des anderen und verweigere ihm den Tee? Ich habe doch lediglich gesagt, daß es mir schwerfällt, ich mich unbehaglich fühle angesichts solcher ungewohnter Dinge und ich habe mir gewünscht, daß ich mich darüber mit anderen austauschen kann. Um es sehr deutlich zu sagen, es geht um meine Gefühle und nicht um mein Verhalten, falls Dir das bislang nicht deutlich geworden ist.

Das ist eben das, was man als Single erlebt. Man hat es sich eingerichtet und hat Erwartungen. man fühlt den eigenen Lebensstil bedroht... Jeder Mensch ist ein wenig egoistisch und wenn man bisher nicht teilen musste und auf Niemand Rücksicht nehmen musste fällt es schwer diese Freiheit aufzugeben. Eine Partnerschaft wird da sehr schwer wenn man so fest sitzt.
 
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Jenny Treibel

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  • #15
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Frank:
Das ist eben das, was man als Single erlebt. Man hat es sich eingerichtet und hat Erwartungen. man fühlt den eigenen Lebensstil bedroht... Jeder Mensch ist ein wenig egoistisch und wenn man bisher nicht teilen musste und auf Niemand Rücksicht nehmen musste fällt es schwer diese Freiheit aufzugeben. Eine Partnerschaft wird da sehr schwer wenn man so fest sitzt.
Ich hatte auch schon langjährige Partnerschaften mit allem, was dazu gehört, wo die Eß-und Schlafgewohnheiten ähnlich waren. Es ist schwierig, wenn der eine eine Lerche und der andere (aus beruflichen Gründen) eine Eule ist.
Ein schönes Beispiel, um was es geht, hat Mrs (?) in einem anderen Thema beschrieben:
https://www.parship.de/forum/beziehung/zwei-schritte-vor-einen-zurueck-2-440.html#post7387
 

goldmarie

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  • #16
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Wie kommst Du darauf, daß ich etwas nicht in Erwägung ziehe? Glaubst Du, ich ignoriere die Bedürfnisse des anderen und verweigere ihm den Tee? Ich habe doch lediglich gesagt, daß es mir schwerfällt, ich mich unbehaglich fühle angesichts solcher ungewohnter Dinge und ich habe mir gewünscht, daß ich mich darüber mit anderen austauschen kann. Um es sehr deutlich zu sagen, es geht um meine Gefühle und nicht um mein Verhalten, falls Dir das bislang nicht deutlich geworden ist.

Ich behaupte nicht, dass Du etwas nicht in Erwägung ziehst und ich "glaube" rein gar nichts über Dich, schon gar keine beispielhaften Handlungen. Ich sehe ein, dass es Dir und anderen Langzeitsingles schwerfällt, euch wieder auf jemanden einzulassen. Aber es ist doch so, dass ihr es ganz allein in der Hand habt, diese Hürde zu nehmen, egal ob es sich nun um Gefühle oder Verhalten handelt. Wenn Du mit dieser Tatsache ein Problem hast, tut es mir leid.
 
J

Jenny Treibel

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  • #17
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Leider verstehst Du überhaupt nicht, worum es mir geht. Ich wiederhole mich ungerne. Oder besser: Ich frage Dich konkret, wie ich meine Gefühle ändern kann.
 

goldmarie

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  • #18
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Leider verstehst Du überhaupt nicht, worum es mir geht. Ich wiederhole mich ungerne. Oder besser: Ich frage Dich konkret, wie ich meine Gefühle ändern kann.


Ich verstehe sehr wohl, worum es Dir geht. Und ich habe keine Ahnung, wie DU DEINE Gefühle ändern kannst. Ich weiß nur, dass der Wille zur Veränderung ein guter Anfang ist. Und diesen Willen sehe ich bei Dir nicht. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Ich habe eher den Eindruck, dass Du Dich auf Deinen Gefühlen ausruhst und Dich mit "Leidensgenossen" zusammentun möchtest, um mit ihnen zusammen die Tatsache Deiner verminderten Beziehungsfähigkeit zu beweinen.

Hab ich auch lange gemacht, wenn auch in einer etwas anderen Sache. Hat wenig geholfen.
 
J

Jenny Treibel

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  • #19
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von goldmarie:
Ich verstehe sehr wohl, worum es Dir geht. Und ich habe keine Ahnung, wie DU DEINE Gefühle ändern kannst. Ich weiß nur, dass der Wille zur Veränderung ein guter Anfang ist. Und diesen Willen sehe ich bei Dir nicht. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.

Ich habe eher den Eindruck, dass Du Dich auf Deinen Gefühlen ausruhst und Dich mit "Leidensgenossen" zusammentun möchtest, um mit ihnen zusammen die Tatsache Deiner verminderten Beziehungsfähigkeit zu beweinen.

Hab ich auch lange gemacht, wenn auch in einer etwas anderen Sache. Hat wenig geholfen.
Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Laß uns teilhaben, wie der Baum der Erkenntnis Dich mit Weisheit befruchtet hat.
Ich möchte sehr gerne, nein, ich WILL es, daß ich mich nicht mehr über Teekrümel in der Küche ärgern muß und ich WILL, daß ich abends Appetit auf schweres Essen habe und ich WILL, daß sich die Berufe mit den Arbeitszeiten ändern.
 

goldmarie

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  • #20
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Laß uns teilhaben, wie der Baum der Erkenntnis Dich mit Weisheit befruchtet hat.
Ich möchte sehr gerne, nein, ich WILL es, daß ich mich nicht mehr über Teekrümel in der Küche ärgern muß und ich WILL, daß ich abends Appetit auf schweres Essen habe und ich WILL, daß sich die Berufe mit den Arbeitszeiten ändern.


Merkwürdige Sachen, die Du so willst. Das einzige, was ich will, ist, mit dem Mann zusammen sein, bei dem ich mich fallen lassen kann. Und da spielen unsere unterschiedlichen Ess- und Schlafgewohnheiten keine besonders große Rolle für mich. Ich hätte nichts dagegen, wenn es leichter wäre. Da wir aber nunmal einen vollkommen unterschiedlichen und nicht angleichbaren Lebensrhytmus haben, nehme ich es, wie es ist.
Es gibt für all diese Nebensächlichkeiten eine Lösung. Vor allem für Teekrümel und fehlenden Appetit auf schweres Essen.Wenn man eine finden will. Es ist eine Frage des Umgangs damit.
Meine Erkenntnis ist eine ganz profane: ich konzentriere mich auf das, was ich persönlich für wesentlich halte. Und nur das allein empfehle ich weiter.
 

taube54

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  • #24
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Ich möchte mich doch auch noch einmal zu Wort melden.
Ja, es ist schwer, seine Gewohnheiten zu ändern. Aber darum geht es (mir) nicht. Ich möchte meine Gewohnheiten auch nicht ändern müssen, erwarte aber von einem neuen Partner auch nicht, dass er seine Gewohnheiten ändert. Es bedarf ein wenig Toleranz und Gelassenheit.
Ich nehme mal ein Beispiel aus meiner letzten Beziehung.
Mein Partner hatte die Angewohnheit, beim Frühstück Holzbretter und Kaffeebecher zu nutzen, ich bin gewohnt Teller und Tassen zu nehmen. Wenn ich nun bei ihm war, dann war es einfach so, dass wir nach seinem Stil gefrühstückt haben - kein Problem für mich. Als er jedoch bei mir war, bemängelte er das Fehlen von Holzbrettchen. Das nächste Mal kaufte er mir 2 Brettchen, damit wir ordentlich frühstücken können. Das habe ich als Einengung empfunden, ich war stocksauer. So oder ähnlich ging es öfter. Es musste das "richtige" Shampoo gekauft werden und auch nur der richtige Kaffee, Margarine statt Butter usw. Das geht nicht, ich passe mich an, wenn ich bei ihm bin und erwarte, dass er sich anpasst, wenn er bei mir ist.
Ist das zu viel verlangt?
 
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  • #25
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

@ Sanibel: Ohne dass ich die Antworten gelesen habe, direkt eine Reaktion auf Dein Eingangsposting (die Antworten lese ich dann gleich erst):

Ich bin 45 Jahre alt und somit "Betroffene" von dem Phänomen "Partnersuche über 40".

Für mich stellt es sich so dar, dass die Partnersuche primär dadurch erschwert wird, dass man mit 40+ in einem "Soziotop" bewegt als dieses noch in den Zwanzigern der Fall war. DAmit meine ich, dass man weniger ausgeht, weniger häufig "neue Leute" kennenlernt, weniger auf Partys geht und vor allem, dass weniger deutlich und klar ist, dass man Single ist.
In den Zwanzigern sind die meisten Leute irgendwie Single oder sind es demnächst wieder. Alle sind "auf der Suche", man hat vielleicht grad die Stadt gewechselt für Studium oder Ausbildung, alles ist in Bewegung.
In den Vierzigern sind die meisten Menschen festgelegt, haben eine Familie gegründet, gehen weniger aus usw. - das heißt, der "Suchradius" wird kleiner oder zumindest komplizierter.

Was die "Anforderungen" an einen Partner angeht: ich würde sagen, dass ich heute genauer weiß, wer zu mir passen könnte und wer nicht. Ich kann mich noch verlieben, auch wenn es seltener passiert - aber ich bin vorsichtiger und "nur" weil ich mich verliebe, bin ich mir nicht automatisch sicher, dass der Mann "der Richtige" ist.
Früher habe ich mich Hals über Kopf in die absurdesten Männer verliebt und mich dann "gewundert", dass es nicht geklappt hat - und ich habe so sehr gelitten, ich habe bergeweise Taschentücher vollgeheult.
Heute bin etwas abgeklärter und versuche, mich trotz großer Gefühle runterzutakten, bis klar ist, ob das auch Bestand haben kann.

Und mir ist klar geworden, dass neben Anziehung und ähnlichen Interessen und einer "gleichen Welle" etwas anderes sehr wichtig ist: dass man das selbe von einer Beziehung will. Wie man z.B. zum Maß an Nähe, Abenteuerlust, Zusammenziehen, Kinderkriegen steht - das sollte übereinstimmen. So etwas wäre mir früher viel zu profan gewesen.
 
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  • #26
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Nochmal durchlesen wäre gut gewesen: gemeint ist, das man sich mit über Vierzig in einem ANDEREN Soziotop bewegt als man das in den Zwanzigern tut.
 

Andre

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  • #27
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von taube54:
Das geht nicht, ich passe mich an, wenn ich bei ihm bin und erwarte, dass er sich anpasst, wenn er bei mir ist.
Ist das zu viel verlangt?
Nein, und ich verstehe auch nicht, warum er damit nicht einfach spielerisch/augenzwinkernd umgehen konnte. Hat doch was, sich in die Welt des anderen zu begeben. Seine eigene geht ihm doch nicht verloren!
 
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  • #28
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Frank:
Steht das auch in deinem Parship Profil? Wovon du dich nicht trennen könntest? Partnerschaft bedeutet auch Lösungen finden. Sehe es doch nicht als Einschränkung wenn der Partner kommt. Er bereichert doch auch dein Leben. Man ist eben kein Single mehr...

Ja genau!
Eine Partnerschaft ist immer eine Bereicherung. Mit Mitte zwanzig war ich z.B. mit jemandem zusammen, der gern Ski fuhr - für mich war das eine furchtbare Vorstellung, bei Kälte Berge runterfahren. Ich habe es probiert und eine wunderbare Sache kennengelernt. Durch einen anderen Expartner habe ich die Band "Gotan Project" kennengelernt, die ich heute sehr mag. Und gelernt, dass die von mir anfangs skeptisch beäugte "Salatkrönung Gartenkräuter" durchaus eine schnelle und leckere Alternative zu meinem liebevoll selbstgemachtem Dressing sein kann.

Ich probiere sowieso gern Neues aus, so kann mich auch kein ungewohnter Fernsehsender, keine andersartigen Frühstücksgewohnheiten oder kein exotisches Haustier verschrecken. Das ist doch grade toll an einer neuen Beziehung, dass man seinen Horizont erweitert....

Aber mir ist natürlich wichtig, dass mein Partner das genauso sieht und meine Hobbys/Interessen/kulinarischen Vorlieben etc genauso offen annimmt.
 
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  • #29
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Jenny Treibel:
Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Laß uns teilhaben, wie der Baum der Erkenntnis Dich mit Weisheit befruchtet hat.
Ich möchte sehr gerne, nein, ich WILL es, daß ich mich nicht mehr über Teekrümel in der Küche ärgern muß und ich WILL, daß ich abends Appetit auf schweres Essen habe und ich WILL, daß sich die Berufe mit den Arbeitszeiten ändern.

Jenny, genauso, wie Du es schreibst, ist meine Mutter.
Sie ärgert sich mittlerweile 53 Ehejahre darüber, wie mein Vater die Eier kocht, wie er die Sachen in den Kühlschrank stellt, wie er kommuniziert, wie er sich kleidet, dass er zu selten duscht usw.

Jetzt ist meine Mutter 78 Jahre alt und fast ein Pflegefall. Mein VAter kümmert sich rührend um meine Mutter. Und plötzlich ist ihr Problem mit all diesen Kleinigkeiten nicht mehr da. Weil ihre Augen für das Wesentliche plötzlich geöffnet wurden: dass er einfach für sie da ist. Das ist etwas ganz Großes. Und alles andere ist dagegen sehr unwichtig.
 

Andre

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  • #30
AW: Partnersuche ab 40+: Schwierig?

Zitat von Fenster_zum_Hof:
Und plötzlich ist ihr Problem mit all diesen Kleinigkeiten nicht mehr da.
Das hätte sie aber von Anfang an haben können, weil einen das nun wirklich nichts kostet - sondern nur was bringt: Ruhe, Gelassenheit und einen klaren Blick aufs Wesentliche.