Wasserfee
Zitat von Jusika123:Kann man trotz einer Erkrankung darauf hoffen einen Partner zu finden?
jolie_geloescht
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Wasserfee
Zitat von Jusika123:Kann ich einem Partner dieses Leid aufbürden? Sicher wird es schöne Zeiten geben, aber hat er die Kraft, die er dafür braucht, die Tiefschläge wegzustecken?
Naja nu, passen oder gar "funken" muss es (wie bei allen anderen auch) aber trotzdem. Da kann man nicht von "schuld" oder "verpassen" reden. Und -- machen wir uns nichts vor -- die Latte liegt bei Jusika nunmal etwas höher als bei unsereins, und was das "Passen" angeht, kann der vermeintlich "Passende" auf den zweiten Blick gerade der Unpassende sein. Ich kann Polly da nur beipflichten: Helfersyndrom kann es nicht sein, so naheliegend das mit dem Topf und dem Deckel auch erscheinen mag. Damit haben, wie ich mal las, schon viele schlechte Erfahrungen gemacht, die nun ganz bewusst "ihresgleichen" suchen. Und da liegt auch die Lösung: Es gibt ja noch andere, die auch "ein Bündel zu tragen haben" und daher eine ganz andere Sicht auf die Sache haben als -- sagen wir, eine "kerngesunde Sportskanone".Zitat von jolie:... alle die dich nicht wollen, sind selbst schuld, denn die verpassen etwas totels!
jolie_geloescht
Ja, aber muss man dazu die anderen herunterputzen? Jeder hat seine Gründe, "Nein" zu sagen, und die sind nicht allesamt unehrenhaft.Zitat von jolie:sondern einer Frau Mut zusprechen.
Im Speziellen: Bei Jusika kann ich mir nicht vorstellen, dass das passen würde. Ebensowenig passen würde es bei all jenen, die auf ein eigenständiges Leben wert legen. Laut einem Artikel über "Behinderte und Partnersuche" haben viele die Erfahrung gemacht, dass sie gehäuft von Leuten mit "Helfersyndrom" kontaktiert wurden, die sich in der Beziehung aber nicht als nur als helfend, sondern auch bevormundend ("lass mich das machen, das kannst du nicht") und damit herabsetzend erwiesen haben. (Solch demonstrativer Altruismus ist in meinen Augen ganz klar eine Form von Egoismus.) -- Die Betreffenden sind dann dazu übergegangen, sich als "Gleiche mit Gleichen zu gesellen", also Rollifahrer mit Rollifahrerin usw.Zitat von Heike:"Helfersyndrom" ist so ein Etikett. Was genau spricht denn gegen einen Partner, der solche Züge aufweist?
Zitat von Andre:in diesem Bild wäre ein "Helfersyndromler" nur ein hässlicher Fleck.
Wasserfee
Zitat von Heike:Wenn wir "Helfersyndrom" als Krankheitsbezeichnung nehmen, dann verwundert einfach, daß man in einem Thread "Partnersuche trotz Krankheit" Gefahr läuft, Menschen mit einer bestimmten Krankheit tendenziell als "partnerschaftsunwert" zu kategorisieren. ... Zu wem paßt denn ein "Helfersyndromler"?
Und weswegen wird der so sehr auf seine Krankheit reduziert? Und welche Rolle darf oder soll demgegenüber die Krankheit der Threadstarterin für das Passen spielen?
Zitat von Andre:... Ebensowenig passen würde es bei all jenen, die auf ein eigenständiges Leben wert legen. ... Laut einem Artikel über "Behinderte und Partnersuche" haben viele die Erfahrung gemacht, dass sie gehäuft von Leuten mit "Helfersyndrom" kontaktiert wurden, die sich in der Beziehung aber nicht als nur als helfend, sondern auch bevormundend und damit herabsetzend erwiesen haben.
Zitat von Wasserfee:Ich fände es schade, wenn wir hier zu definieren versuchen, was was ist und wer welchen Begriffe wie versteht, gemeint oder eingesetzt hat. Mir ist wichtiger, dass verstanden wird, was André gemeint hat - und ich persönlich habe das. Ich finde, er hat es gut erklärt:
Wasserfee
Zitat von Heike:Ich sehe da durchaus Ähnlichkeiten in den Anforderungen im Umgang mit physischen wie eher psychischen Krankheiten.
Ich denke, ich habe in meinem Posting zu meinen Schlussfolgerungen deutlich genug die jeweiligen Prämissen genannt und auch mit praktischen Erfahrungswerten unterlegt.Zitat von Heike:Wenn wir "Helfersyndrom" als Krankheitsbezeichnung nehmen, dann verwundert einfach, daß man in einem Thread "Partnersuche trotz Krankheit" Gefahr läuft, Menschen mit einer bestimmten Krankheit tendenziell als "partnerschaftsunwert" zu kategorisieren.
Wenn man das in dem dem Kontext belässt, in dem ich das schrieb, passt das schon.Zitat von Heike:"Häßlicher Fleck" ist eine etwas häßliche Formulierung.
Meine Meinung dazu steht in o.g. Posting.Zitat von Heike:Zu wem paßt denn ein "Helfersyndromler"?
Hmhmhm, ja, kann sein, kann nicht sein. Ich denke, es muss einfach "passen", wie auch immer. Es geht ja nicht nur darum, dass jemand mit Jusikas Krankheit umgehen können muss, da gibt's ja auch noch vieles anderes.Zitat von Wasserfee:Ich denke, was es braucht, um eine Partnerschaft mit einem psychisch oder physisch kranken Menschen zu erhalten, ist einen unabhängigen, freien Geist - so will ich es mal nennen. Jemand, der mit "komischen Reaktionen" von außen genauso gelassen umgehen kann, wie mit Krisen, Rückschlägen oder was auch immer im Innern der Zweierbeziehung.
Zitat von Jusika123:Doch meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass meine Partner nicht mit meiner Erkrankung an sich Schwierigkeiten hatten, sondern weil ich mich nicht als krank klassifizieren lasse.
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Aber seien wir doch mal ehrlich, es gibt da auch noch die sexuelle Seite einer Beziehung.
Meine Erkrankung ist nun so, dass ich des Öfteren diese Seite nicht erfüllen kann. Malen wir doch das Bild konkret aus. Er und sie umarmen sich, küssen und liebkosen sich, beide wollen mehr, einer kann und darf aber nicht weiter gehen. Was glaubt ihr wie oft darf oder kann der andere es verstehen und akzeptieren "zurückgewiesen" zu werden, was im Grunde keine Zurückweisung ist, dies aber jedesmal so empfunden wird.
"Anderweitig" muss aber nicht zwangsläufig "mit jemand anderem" bedeuten. Kann auch heißen: "auf eine andere Art und Weise". Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.Zitat von Jusika123:Was glaubt ihr wie oft darf oder kann der andere es verstehen und akzeptieren "zurückgewiesen" zu werden, was im Grunde keine Zurückweisung ist, dies aber jedesmal so empfunden wird. Ich kann auch verstehen, dass die Lust dann anderweitig befriedigt werden will.
Wie Heike schon sagte, das ist eine reine Kommuniktionsfrage. Männer wollen gern wissen, worauf sie sich einlassen. Und wenn man da ehrlich ist, sind sie oft bereit, überraschend viel Kompromisse einzugehen, während ein "nach und nach" meistens als Betrug oder Täuschung empfunden wird.Zitat von Jusika123:Aber seien wir doch mal ehrlich, es gibt da auch noch die sexuelle Seite einer Beziehung.
Meine Erkrankung ist nun so, dass ich des Öfteren diese Seite nicht erfüllen kann. [...] Was glaubt ihr wie oft darf oder kann der andere es verstehen und akzeptieren "zurückgewiesen" zu werden, was im Grunde keine Zurückweisung ist, dies aber jedesmal so empfunden wird.
Wasserfee
Zitat von Jusika123:ihr solltet erst einmal einen Unterschied zwischen krank und krank machen. Krankheit kann sich so vielfältig offenbaren. Ich kann nur von meiner konkreten Situation ausgehen.
Zitat von Jusika123:Was ich durch die Fragestellung eigentlich erreichen wollte, kann ich einem Mann/Frau, der/die verwitwet ist zumuten sich evtl. in ein solches Schicksal wieder zu begeben. Riskiert dieser Partner nicht, dass vergangene Ängste und Traumata wiederkehren und er selbst daran zerbricht.
Zitat von Jusika123:Doch meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass meine Partner nicht mit meiner Erkrankung an sich Schwierigkeiten hatten, sondern weil ich mich nicht als krank klassifizieren lasse. Ich leiste nach wie vor meine alltäglichen und auch außergewöhnlichen Angelegenheiten selber. Das mache ich gerne und mit Freude und empfinde jeden neuen Tag, den ich "erleben" darf als wunderbares Geschenk. Doch es gibt Situationen, da braucht man einen Partner, der einem in den Arm nimmt, tröstet, Streicheleinheiten gibt und einfach nur sagt, "ich habe dich lieb und ich bin froh dich zu an meiner Seite zu haben. Dich kennen lernen zu dürfen war ein Geschenk des Himmels".