romi1

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  • #1

Trennung nach 23 Jahren

Hab mich nach 23 Jahen von meiner Frau getrennt.In den letzten Jaren waren wir mehr Freund als Paar. Sie hat einen anderen, wir sind aber immer noch Freunde und ich mag Sie immer noch. Da es meine Frau ist kannte ich den trennungsschmerz bis dahin nicht. Ist echt die Hölle.Wem gings auch so und wie komme ich am besten damit klar? Hat Jemand einpaar tipps
 

Bali68

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  • #2
Hallo romi1
Tipps sind so eine Sache. Jeder Mensch geht anders mit so was um. Ich kann Dir nur raten, stürze Dich auf keinen Fall sofort in eine neue Beziehung. Das klappt nicht. Du haderst noch mit der Vergangenheit und jede Frau die da jetzt daher kommt ist in der Regel nur eine Übergangsfrau. Das ist nicht fair und gemein diesen Frauen gegenüber. Überleg mal, wie Du Dich da so fühlen würdest, wenn Du erkennen musst nur ein Notnagel zu sein.
Ich wurde nach 22 Ehejahren von meinem Mann knall auf fall verlassen. Er hatte in der Firma eine Jüngere (über 20 Jahre jünger) gefunden die auf sein baggern angesprungen ist. Das ist nun die Liebe seines Lebens. Er hat das bewusst und mit Absicht gemacht.
Meine Welt lag und liegt auch heute noch teilweise in Trümmern. So viele Jahre hakt man nicht in ein, zwei Monaten ab. Ich bin auch jetzt noch, nach 4 Jahren, hin und her gerissen, ob ich nochmal einen neuen Partner möchte.
Lass es ruhig und gelassen angehen, nicht auf krampf und tröste Dich, Du bist nicht allein.
 

billig

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  • #3
Wenn du in 4 Jahren immer noch allein sein willst, dann solltest du unbedingt auf Bali68 hören. Ansonsten würde ich eher rausgehen und viel von dem tun, wobei du etwas Neues lernen kannst, was dich auf andere Gedanken bringt und das dir gut tut. So heilen seelische Wunden in der Regel am schnellsten.
 
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Vizee

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  • #4
Kann man einen Trennungsschmerz empfinden, wenn man der aktive und auslösende Part der Trennung ist? Ich kenne das Wort Trennungsschmerz nur im Zusammenhang mit der Person, die verlassen worden ist. Ist man mit der Beziehung allgemein nicht durch, wenn man sich trennt....

Egal. Romi, jeder Jeck ist anders und jeder bewältigt den Schmerz auch anders. Wir Frauen leiden meistens länger und benötigen auch länger für einen neuen Partner, wenn man so lange verheiratet war. Die Sicht von Bali, die Dir rät erst mal bereit zu sein für eine neue Frau, da du ansonsten die Frau, die nun kommt verletzen wirst, da nur Übergang ist die Sicht einer Frau, die ausgetauscht worden ist. Kann ich nachvollziehen und denke das zum Teil auch. Doch das hilft Dir persönlich ja nicht weiter mit der Situation umzugehen.

Fang doch einfach mal damit an wieder Fuss im Leben zu fassen - als ungebundener Mann. Immerhin war Dein Leben 23 Jahre lang eine Symbiose. Schau Dich nach passenden Freizeitangeboten um, gibt da Rubriken von solchen Kleinanzeigen. Unternimm was mit anderen Leuten, sei aktiv.
 

Markus1968

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  • #5
Weiß nicht, ob das hier noch jemand liest... - egal. Ja, Vizee, und wie man Trennungsschmerz empfinden kann wenn man der sich Trennende ist. Bei mir war/ist das jedenfalls so. Habe mich nach 20 Jahren (davon 12 verheiratet und wir haben ein gemeinsames Kind) von meiner Frau getrennt. Wegen einer anderen. Es hat mich Monate und unzählige schlaflose Nächte und ein paar Kilo gekostet diese Entscheidung zu treffen. Es fiel mir weiß Gott nicht leicht und ich habe es mir, hoffentlich, nicht einfach gemacht. Und - obwohl ich die Entscheidung nicht bereue - es ist längst nicht verdaut, geschweige denn verarbeitet. Es tut weh. Obwohl ich mich in der neuen Beziehung glücklich finde weiß ich sehr wohl was ich aufgegeben habe und welches Risiko ich eingegangen bin. Und es tut mir sehr leid für die Frau, die ich mal aus Liebe geheiratet habe und die ich verlassen habe. Von unserem Kind mal ganz abgesehen. Es tut mir weh, wirklich sehr.
 

Vizee

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  • #6
@Markus: Ist es dann nicht eher ein schlechtes Gewissen ? Mir ist es in meinem Leben passiert, worst case. Ehemann verlässt mich für meine beste Freundin. Das ist jetzt lange her, es war auch keine gute Ehe, aber wenn einem genau das passiert ist erst mal der Boden weg. Ich hatte nie den Eindruck, dass meinem Exmann da etwas weh getan hat. Und meiner besten Freundin auch nicht. 2 Jahre später hat sie mich angerufen und sich entschuldigt für damals (nachdem es mit meinem Exmann aus war und er genau das getan hat, was er mit mir getan hat - sich eine andere gesucht). Natürlich war ich für diese Entschuldigung nicht mehr wirklich offen ;-)
 
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  • #7
Hallo romi1,
dein Eingangspost hätte fast von mir sein können, nur das ich getrennt worden bin.
War denn dein "Nachfolger" der Trennungsgrund?

Kenne deine Gesamtsituation nicht genau, aber mir hat damals geholfen, das unsere jüngere Tochter bei mir blieb und der Hund. (und das meine Ex das Ehebett mitnahm)
Auch das ich bei (gemeinsamen) Freunden, Bekannten und Familie die Opferrolle einnahm.
Rückblickend würde ich sagen, geh raus und mach, was Du schon immer machen wolltest.
In dieser Nachehe- Zeit habe ich soviele neue Leute kennengelernt (nicht nur Frauen) und das Deutschlandweit wie nie zuvor ( durch neue Hobbies)
Ob dir das jetzt hilft???

Mensch Markus1968,
hatte fast Tränen in den Augen.
Welches Risiko bist Du denn eingegangen, .........das die neue Beziehung nicht klappt?


LG
Wasweißich
 

Moneypenny

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  • #8
Zitat von Wasweißich:
hatte fast Tränen in den Augen.
Welches Risiko bist Du denn eingegangen, .........das die neue Beziehung nicht klappt?
es scheint ja nicht geklappt zu haben, sonst wäre er nicht hier.
Es klingt für mich eher nach Krokodilstränen. Wir wissen auch nicht wie es seiner Ex-Gattin damit ergeht, wegen einer anderen verlassen zu werden.
 
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fleurdelis

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  • #9
Zitat von Markus1968:
Und es tut mir sehr leid für die Frau, die ich mal aus Liebe geheiratet habe und die ich verlassen habe. …... Es tut mir weh, wirklich sehr.

Schon mal darüber nachgedacht, dass das nicht nötig ist? Irgendwann wird es jemanden geben, der sich darüber freut, dass du gegangen bist. C'est la vie …….. so ist das Leben!
 

hmm

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  • #10
Zitat von billig:
Wenn du in 4 Jahren immer noch allein sein willst, dann solltest du unbedingt auf Bali68 hören. Ansonsten würde ich eher rausgehen und viel von dem tun, wobei du etwas Neues lernen kannst, was dich auf andere Gedanken bringt und das dir gut tut. So heilen seelische Wunden in der Regel am schnellsten.


Wieso kann ich dir nur so oft zustimmen?;-)
 

Mentalista

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  • #11
Zitat von Wasweißich:
Auch das ich bei (gemeinsamen) Freunden, Bekannten und Familie die Opferrolle einnahm.

Warum war/ist es dir wichtig die Opferrrolle einzunehmen?

Ich habe vor Jahren einige Männer kennen gelernt, die gerne diese Opferrolle ausgefüllt haben. Hinterher hat sich rausgestellt, dass fast alle eigentlich Täter waren und nur gewartet haben, bis Frau von selber gegangen ist und dann als der arme Verlassene dazu stehen, der nur das Opfer ist und die Welt nicht versteht, oder nicht verstehen wollte, welchen Anteil er selbst daran, dass die Ehe/Beziehung scheiterte.
 
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  • #12
@Mentalista,
ich würde förmlich "hineingedrängt" Bloß häng das jetzt nicht zu hoch.
Aber wenn Du in der ersten Zeit immer hörst: "Echt, hätte ich nie gedacht" "Wieso" "Weshalb" "Warum" usw.
Meine Ex war nun einmal die"Böse"
Mach jetzt nicht das "Opfer" zum "Täter" (bei mir) ;-)


LG
Wasweißich
 

Markus1968

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  • #13
Wow, hätte nicht gedacht, dass es hier solch ein Feedback gibt. Schön. Aber ich bin erst seit gestern hier und kenne mich noch nicht so aus. Und wie man Kommentare zitiert finde ich auch noch raus. Also der Reihe nach:
@ Vizee: Natürlich ist/war es schlechtes Gewissen! Ich habe meine Frau belogen und betrogen. Wäre schon komisch dann kein schlechtes Gewissen zu haben. Ihr gegenüber, mir gegenüber, dem Kind gegenüber - auch "der neuen Frau" gegenüber solange man ein doppeltes Spiel spielt ...
@ Wasweißich: ich weiß ja nicht wie deine Situation ist/war: man fragt sich nach 20 Jahren dann schon was einem die Beziehung/Ehe/Kind bedeuten. Wirft man sowas leichtfertig weg? Lief doch alles gut! Ist es ein wegwerfen wenn man es beendet? Ich empfinde die Zeit nicht als verlorene Zeit, Ich habe halt so Einiges nicht erkannt, meine Frau offenbar auch nicht.Und um mal auf das "Risiko" einzugehen: Familie verliert Alleinverdiener. Sohn verliert Vater (jedenfalls so, wie er ihn bis dahin hatte und kannte), Darlehensverträge fürs Haus, Rentenpunkte, Blablabla, da hängt schon auch rein wirtschaftlich ne Menge dran. Zumal man (ich) nicht weiß, wie es mit der neuen Liebe ausgehen mag. Wenn's dumm läuft stehen nachher drei Erwachsene alleine und enttäuscht da. Kein Risiko?
@ Moneypenny & Fleurdelis: sicher keine Krokodilstränen. Ich versuche zu reflektieren und zu verstehen, auch mich selbst. Bisher klappt es gut mit der neuen Liebe. Und deswegen (neuer Liebe) bin ich auch nicht hier, die habe ich ja gefunden. Und - wirklich - ich wünsche meiner Frau (Gattin) sehr, dass sie eine andere Liebe findet.
 
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fleurdelis

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  • #14
Zitat von Markus1968:
Ich versuche zu reflektieren und zu verstehen, auch mich selbst. Bisher klappt es gut mit der neuen Liebe. Und deswegen (neuer Liebe) bin ich auch nicht hier, die habe ich ja gefunden. Und - wirklich - ich wünsche meiner Frau (Gattin) sehr, dass sie eine andere Liebe findet.

Wenn du bei deiner Frau nicht glücklich warst, dann geh. Es wäre schlimm wenn du bei ihr bleibst, obwohl du sie nicht mehr liebst. Hierum geht es gar nicht. Es ist doch völlig legitim einen Partner zu verlassen, wenn es nicht mehr passt, ob da jemand anderes da steht, oder ob man geht und alleine ist, ist doch völlig egal.

Es ist praktisch schlimmer, in etwas zu verharren, was einem kein Glück bringt. Nur dieses: "es tut mir ja so leid" ……. ist etwas was mir schwer fällt einzuordnen, ich denke da eher an den Wunsch nach Absolution für das eigene Gewissen, nach welcher verlangt wird.

Wenn mir jemand in solch einer Situation dieses "ach es tut mir ja so leid" entgegen bringen würde, würde mich das auf die Palme bringen. Ich würde sagen: du hast eine Entscheidung getroffen, also geh. Brrrr……. diese Möglichkeit von Mitleid fände ich unerträglich. Macht auch nicht unbedingt sympathisch.
 
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Vizee

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  • #15
Zitat von t.b.d.:
Ja, das geht. Wenn man jemanden liebt, mit dem man aber schlussendlich beziehungstechnisch auf keinen grünen Zweig mehr kommt muss man irgendwann mal entscheiden wie es weitergeht. Wenn es miteinander keinen Sinn macht, dann eben jeder für sich. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Vielleicht trauert man weniger dem nach was zuletzt war, aber sicher dem was einst war und was hätte sein können. Schließlich lernt man nicht jeden Tag jemand kennen den man auch lieben lernt. Ja, nicht einmal jedes Jahr.

Deinen Einwand verstehe ich. Ich schrieb meine Antwort aber mit dem Hintergrund: Jemand ist in einer Ehe/Beziehung und orientiert sich darin neu und sucht sich während der bestehenden Ehe/Beziehung einen neuen Partner --> Fühlt man bei Untreue wirklich Trennungsschmerz. M.E. hat man sich bei dieser Sachlage entliebt.
 

Markus1968

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  • #16
@ fleurdelis:
1. Ich bin ja gegangen ...
2. Absolution? Von wem den? Von dem Menschen, den man verlassen hat? Na den Fall möchte ich sehen - es sei denn der/die Verlassene ist froh darüber, dass der/die Andere gegangen ist ...
Die Absolution kann man sich nur selbst erteilen. Trotzdem hakt man (ich jedenfalls) 20 Jahre Beziehung nicht einfach so ab. Wäre auch schlimm ...
3. "Ach es tut mir so leid" macht nicht nur nicht sympathisch sondern ist auch geschmacklos. Und habe ich nie gesagt. Aber "also geh" zeugt auch nicht gerade davon, dass einem was an der Beziehung liegt, oder?
 

Markus1968

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  • #17
Und damit bin ich wieder beim Punkt dessen, was ich eigentlich sagen wollte, Vizee. Ja, natürlich hat man sich offenbar entliebt. Trotzdem kann es Trennungsschmerz geben. In meinem persönlichen Fall habe ich nicht während der bestehenden Partnerschaft gesucht - ich habe gefunden, es ist einfach passiert. Und das lässt einen schon darüber nachdenken, was da eigentlich wann mal irgendwo in dieser Beziehung/Ehre schief gelaufen sein muss. Von nix kommt ja nix. Was für ein Holzklotz muss man denn sein, wenn man nach Jahren jemanden verlässt und so tut als wäre da nichts Besonderes passiert? Jemanden, mit dem man, gewollt, ein Kind gezeugt hat, jemanden, mit dem man jahre- oder jahrzehntelang eine gemeinsame Zukunft plante? Natürlich mache ich mir selbst auch Vorwürfe für das Scheitern dieser Beziehung, aber es gehören immer zwei dazu. Ganz viel von dem, was ich aufgegeben und verlassen habe schmerzt mich. Das ich die Untreue allerdings gestanden und die (ich hoffe wohldurchdachten) Konsequenzen zu tragen bereit bin erleichtert aber auch sehr.
 

Markus1968

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  • #20
Am meisten vermisse ich das Kind natürlich - ist ja nicht "aufgegeben" (gefühlt ein bißchen verlassen aber schon ...) aber der gemeinsame Alltag fehlt mir, die kleinen Rituale, die man so pflegte und die beiden wichtig waren, die Freude sich jeden Abend zu sehen ...
Es schmerzt auch zu wissen, dass da jemand sitzt der die Welt nicht mehr versteht weil man sie "out of the blue" verlassen hat. Da spielt, zugegebenermaßen, schon viel schlechtes Gewissen mir rein. Die, immer verläßliche, Partnerin zu verlassen weil man für sich selbst Erkenntnisse gewonnen - und Konsequenzen gezogen - hat, die die andere Seite nicht nachvollziehen oder gar verstehen kann tut schon weh ...
 
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  • #21
Hallo Markus1968

Nun gut ich kann zwar dein schlechtes Gewissen verstehen, aber sieh es mal von der anderen Seite. Ich nehme an, dass deine Gefühle für deine Ex einfach nicht mehr ausgereicht haben, um noch weiter eine Beziehung zu führen.
Ich persönlich würde es eher vorziehen, dass mein Partner ehrlich ist zu mir und mir auch mitteilt, dass seine Gefühle nicht mehr ausreichen, als dass er nur noch aus "Mitleid" mit mir zusammen ist. Weil er sonst ein schlechtes Gewissen hätte, wenn er mich verlassen würde.
Das heisst natürlich nicht, dass die Trennung nicht für euch beide schlimm war/ist. Aber versuch es mal von dieser Seite zu sehen. Und natürlich vermisst man den Alltag.
Ich selbst habe ich von meinem Partner (wir waren nicht verheiratet, haben nur zusammen gewohnt) nach 8 Jahren getrennt. Wir haben uns in der Zeit auseinander gelebt und für mich ergab diese Art von Beziehung keinen Sinn mehr.
Für mich war es am Anfang auch nicht einfach und glaub mir, ich hatte genau das selbe schlechte Gewissen wie du. Dann aber hab ich mir vor Augen geführt, dass es besser ist Nägel mit Köpfen zu machen (so schwer es einem dann auch fällt) als aus reinem Mitleid sein Leben mit jemandem zu teilen, den man eigentlich nur noch mag aber längst nicht mehr liebt.

Ich für mich bin damals mit dem Trennungsschmerz so umgegangen, dass ich erst mal die ersten Tage zu Hause war. Hab mich unter einer Decke verkrochen, mich selbst bemitleidet, ihn verflucht, geheult, war wütend... und dann hab ich mich aufgerafft und bin einfach mal wieder unter Leute. Und zwar bewusst alleine, an einen Ort, an dem ich niemanden kannte. Ich lernte so neue Leute kennen und dass ich meine Freunde nicht dabei hatte, hatte auch den Vorteil, dass ich nicht ständig über die Trennung sprechen musste.

Aber das muss jeder für sich entscheiden. Wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute.