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Gast
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- #1
Umgang mit Tabuthema
Mich bewegt zur Zeit das Thema, ob ich mich in einer Singlebörse (und wenn ja, in welcher) anmelden möchte..
Über die Vor- und Nachteile brauche ich ja nichts zu schreiben, da hat sich ja bestimmt jede/r sein eigenes Bild gemacht. Über die „allgemeinen“ Regeln zum Umgang miteinander auch. Dass Tabuthemen zunächst mal ausgespart bleiben, klar, mann/frau will ja ein unterhaltsames date haben und kein „Problemgespräch“
Nur - wie geht man – also in dem Fall ich – damit um, wenn ein Tabuthema ein Teil der Lebensrealität ist?
Ich versuche das jetzt mal sachlich zu schreiben.
Ich bin Single, seit meine letzte Beziehung vor fast zwei Jahren kurz nach dem Unfalltod meines Sohnes zu Ende ging. Wie man sich vorstellen kann, war das nicht die leichteste Zeit in meinem Leben, und Partnersuche war wirklich das letzte, was in der akuten Trauerphase angesagt war. Zum Glück habe ich einen sehr unterstützenden Freundeskreis und konnte auch verschiedene professionelle Angebote nutzen. Für mich ist es zwischenzeitlich „Normalität“ geworden – das hört sich jetzt etwas eigenartig an – es ist, wie es ist, und ich kann es nicht ändern. Ich möchte ihn auch nicht „verleugnen“, also am angenehmsten ist es mit Menschen, die Bescheid wissen, und ich ganz normal aus meinem Leben erzählen kann (schließlich war er 20 Jahre Teil davon).
Im Gespräch mit Menschen, die davon nichts wissen, ist das allerdings schon ein „Killerthema“. Wenn ich z.B. (oberflächliche) Bekannte treffe, die ich länger nicht gesehen habe, die fragen „Na wie geht’s?“, sage ich mittlerweile gar nichts mehr. In einem speziellen eher freizeitorientierten Kontext weiß es auch keiner, was ich einerseits angenehm finde (der „Mitleidfaktor“ entfällt), aber andererseits merke ich schon, dass ich mehr darauf achte, was ich sage und mich irgendwie nicht so ganz als authentisch empfinde.
Bezogen auf eine Singlebörse fängt es ja schon mit Informationen zu Kindern im Profil an. Ich weiß jetzt nicht genau, wie diese Rubrik bei Parship ausgestaltet ist; aber ich würde mir vorstellen, dass das zumindest Thema in einer Konversation wäre (wie alt usw).
Natürlich hat es auch mein Leben verändert. Z.B. kann ich jetzt etwas mit Meditation anfangen, habe mich naturgemäß auch mit spirituellen Themen auseinandergesetzt, ohne der „Eso-Fraktion“ anzugehören. Auf gewisse Weise bin ich nachsichtiger geworden, ich trenne anders in Wichtig und Unwichtig, ich kann über mehr Dinge hinwegsehen. Andererseits bin ich auch allergischer gegen „Jammern auf hohem Niveau“. Ich lebe „intensiver“, kann das Leben und viele kleine Dinge viel bewusster genießen – ja ich freue mich, wenn die Sonne scheint (scheint ja hier irgendwie verpönt zu sein
). Ich lebe mehr im Moment. Und ich kann die Worte „Resilienz“ und „Introspektion“ nicht mehr hören 
(und manchmal haut’s mich immer nochmal weg…)
Es ist kein Problem für mich, mit einem fremden Menschen Smalltalk zu machen – Kommunikation gehört an sich zu meinen Stärken und ist auch Teil meines beruflichen Umfelds.
Nur ist die Situation bei einem Date etwas anders gelagert – man will sich ja gegenseitig kennenlernen (klarerweise keine „Therapiestunde“, aber auch nicht nur „Fassade“)
Und damit zu meinen Fragen – vorwiegend an die Männerwelt:
- Würdet ihr ein Profil kontakten (das ansonsten in die Auswahlkriterien fallen würde), wenn darin vom Tod eines Kindes die Rede wäre ? (der einzige Mann in meinem Bekanntenkreis, den ich dazu befragen konnte, da ich weiß, dass er im Onlinedating unterwegs ist, sagte nein [wenn er mich nicht kennen würde], den Stress würde er sich nicht antun - das kann ich gut nachvollziehen. Andererseits wäre es für mich die ehrlichste Variante
- Würdet ihr es gerne vor einem ersten realen Treffen wissen wollen?
- Wie würdet ihr reagieren, wenn es erst nach einigen Treffen zur Sprache käme – würdet ihr Euch getäuscht fühlen?
Also: eure Meinung würde mich interessieren – selbstverständlich auch die von Frauen, sofern sie hier einen Tipp beisteuern können… auch gerne Hinweise auf bereits existierende Themen (über die Suchfunktion habe ich nichts gefunden).
Hört sich grad ein wenig absurd an, wenn ich das so lese… naja ich lass das mal so stehen.
Danke fürs Lesen - und vielleicht ein paar (ehrliche) Antworten…
Über die Vor- und Nachteile brauche ich ja nichts zu schreiben, da hat sich ja bestimmt jede/r sein eigenes Bild gemacht. Über die „allgemeinen“ Regeln zum Umgang miteinander auch. Dass Tabuthemen zunächst mal ausgespart bleiben, klar, mann/frau will ja ein unterhaltsames date haben und kein „Problemgespräch“
Nur - wie geht man – also in dem Fall ich – damit um, wenn ein Tabuthema ein Teil der Lebensrealität ist?
Ich versuche das jetzt mal sachlich zu schreiben.
Ich bin Single, seit meine letzte Beziehung vor fast zwei Jahren kurz nach dem Unfalltod meines Sohnes zu Ende ging. Wie man sich vorstellen kann, war das nicht die leichteste Zeit in meinem Leben, und Partnersuche war wirklich das letzte, was in der akuten Trauerphase angesagt war. Zum Glück habe ich einen sehr unterstützenden Freundeskreis und konnte auch verschiedene professionelle Angebote nutzen. Für mich ist es zwischenzeitlich „Normalität“ geworden – das hört sich jetzt etwas eigenartig an – es ist, wie es ist, und ich kann es nicht ändern. Ich möchte ihn auch nicht „verleugnen“, also am angenehmsten ist es mit Menschen, die Bescheid wissen, und ich ganz normal aus meinem Leben erzählen kann (schließlich war er 20 Jahre Teil davon).
Im Gespräch mit Menschen, die davon nichts wissen, ist das allerdings schon ein „Killerthema“. Wenn ich z.B. (oberflächliche) Bekannte treffe, die ich länger nicht gesehen habe, die fragen „Na wie geht’s?“, sage ich mittlerweile gar nichts mehr. In einem speziellen eher freizeitorientierten Kontext weiß es auch keiner, was ich einerseits angenehm finde (der „Mitleidfaktor“ entfällt), aber andererseits merke ich schon, dass ich mehr darauf achte, was ich sage und mich irgendwie nicht so ganz als authentisch empfinde.
Bezogen auf eine Singlebörse fängt es ja schon mit Informationen zu Kindern im Profil an. Ich weiß jetzt nicht genau, wie diese Rubrik bei Parship ausgestaltet ist; aber ich würde mir vorstellen, dass das zumindest Thema in einer Konversation wäre (wie alt usw).
Natürlich hat es auch mein Leben verändert. Z.B. kann ich jetzt etwas mit Meditation anfangen, habe mich naturgemäß auch mit spirituellen Themen auseinandergesetzt, ohne der „Eso-Fraktion“ anzugehören. Auf gewisse Weise bin ich nachsichtiger geworden, ich trenne anders in Wichtig und Unwichtig, ich kann über mehr Dinge hinwegsehen. Andererseits bin ich auch allergischer gegen „Jammern auf hohem Niveau“. Ich lebe „intensiver“, kann das Leben und viele kleine Dinge viel bewusster genießen – ja ich freue mich, wenn die Sonne scheint (scheint ja hier irgendwie verpönt zu sein
(und manchmal haut’s mich immer nochmal weg…)
Es ist kein Problem für mich, mit einem fremden Menschen Smalltalk zu machen – Kommunikation gehört an sich zu meinen Stärken und ist auch Teil meines beruflichen Umfelds.
Nur ist die Situation bei einem Date etwas anders gelagert – man will sich ja gegenseitig kennenlernen (klarerweise keine „Therapiestunde“, aber auch nicht nur „Fassade“)
Und damit zu meinen Fragen – vorwiegend an die Männerwelt:
- Würdet ihr ein Profil kontakten (das ansonsten in die Auswahlkriterien fallen würde), wenn darin vom Tod eines Kindes die Rede wäre ? (der einzige Mann in meinem Bekanntenkreis, den ich dazu befragen konnte, da ich weiß, dass er im Onlinedating unterwegs ist, sagte nein [wenn er mich nicht kennen würde], den Stress würde er sich nicht antun - das kann ich gut nachvollziehen. Andererseits wäre es für mich die ehrlichste Variante
- Würdet ihr es gerne vor einem ersten realen Treffen wissen wollen?
- Wie würdet ihr reagieren, wenn es erst nach einigen Treffen zur Sprache käme – würdet ihr Euch getäuscht fühlen?
Also: eure Meinung würde mich interessieren – selbstverständlich auch die von Frauen, sofern sie hier einen Tipp beisteuern können… auch gerne Hinweise auf bereits existierende Themen (über die Suchfunktion habe ich nichts gefunden).
Hört sich grad ein wenig absurd an, wenn ich das so lese… naja ich lass das mal so stehen.
Danke fürs Lesen - und vielleicht ein paar (ehrliche) Antworten…