AW: Verlieben = "Grundvoraussetzung" für eine "Liebesbeziehung"?
Koelner fragte ja nach Grundvoraussetzung und erfolgreichem Start...
Das mit dem Zweck ist ja ganz interessant, aber ich hatte ihn eher so verstanden, dass es ihm um die gefühlsmäßigen Unterschiede am Anfang ging, nicht so um die Zielsetzungen.
Früher lief das bei mir nur und ausschließlich über die chemische Keule. War die nicht da, kam der Betreffende nicht in Frage, aus die Maus. Waren natürlich immer wunderschöne Schmetterlings-Episoden, oft aber leider auch so vergänglich wie dieses zarte Insekt.
Mittlerweile startet es bei mir eher über ein "Aufhorchen" - jemand springt mir ins Auge, weil ich ihn als besonders, als sympathisch, als wertvoll betrachte. In der Anfangszeit esse, schlafe und grinse ich ganz normal - bin nicht so von der Rolle wie früher. Ich freue mich über denjenigen und bin gerne mit ihm zusammen, sexuelle Anziehung ist auch da - aber es ist nicht so abgedreht wie früher. Auf Dauer wächst da etwas verlässlicheres als früher. Aber es ist trotzdem gewöhnungsbedürftig und manchmal verunsichernd für mich. Gewöhnungsbedürftig, weil die chemische Keule natürlich auch nicht zu verachten war... Und verunsichernd, weil ich mich manchmal doch ziemlich "nüchtern" fühle und dann im stillen Kämmerlein grübele, ob es das jetzt wirklich ist, was ich will oder ob ich mir was schönrede oder aus anderen Gründen auswähle... Das sichere Gefühl eindeutig zu lieben stellt sich nicht so schnell ein. Und auch gewöhnungsbedürftig, weil alle Welt immer das grelle Verknallen propagiert und ich mich davon nicht ganz freimachen kann.
Vernunftehe - das stelle ich mir als dritte Variante vor : nur aufgrund von sachlichen Argumenten, ohne besondere Anziehung, die über "sympathisch" hinausgeht.