Howlith

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  • #31
Zitat von Mentalista:
Erstaunlich immer wieder, dass männliche Foristen meinen für alle anderen wildfremden Männer mit meinen und schlussfolgern zu können bzw. zu dürfen.
Ich finde es erstaunlich, dass Foristen, die eine bestimmte Erfahrung mehrmals (?) gemacht haben, tatsächlich glauben, dass dies die einzige mögliche Erfahrung ist, die man/frau machen kann ...
 

Andre

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  • #32
Zitat von equinox:
... Erfolglosigkeit bei der Suche IMMER und unter allen Umständen mit den mangelhaften Qualitäten aller zur Auswahl stehenden Kandidaten zu erklären. Dass damit logischerweise jedes Bemühen um eine Partnerschaft von vorneherein ein völlig sinnloses Unterfangen bleiben MUSS, wäre ein Hinweis ...
Ja. Ich mache immer mal wieder die Beobachtung, dass die Klage über das Nichtvorhandensein von würdigen Kandidaten einhergeht mit einer schnellen und niederschwelligen Aussortierfähigkeit. Gern auch gleich clusterweise, da spart man sich die Beschäftigung mit jedem Einzelfall. Dass einem da die Kandidaten in Hochgeschwindigkeit ausgehen UND man eventuell "würdige" Kandidaten bei der Clusterentsorgung übersieht, führt natürlich zur vollen Bestätigung dieses Mangels -- allerdings hat dieser Vorgang den Mangel ja selbst herbeiführt.
 
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Mentalista

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  • #33
Zitat von equinox:
Nur vergebene (= unerreichbare) Männer sind toll, das ist doch klar ...;-))
Ansonsten wäre zu fragen, was Aussagen wie "Die Männer einer Generation, die halbwegs gesund kommunizieren können, sind alle fest vergeben. Logisch, solche Männer gibt es viel zu wenig ..." tatsächlich implizieren. Das ist schließlich weder 'wohlwollend' noch 'respektvoll', sondern legt in seinem Duktus vor allem recht ungute Assoziationen nahe. Die Verwendung des Begriffs 'gesund' ausserhalb der Beschreibung definierter und abgegrenzter körperlicher oder seelischer Zustände weckt in diesem unserem Lande ziemlich eindeutige Erinnerungen.

Ganz abgesehen davon, dass das Klagegeheul ob all der ach so guten, aber leider immer vergebenen Männer ja weder neu ist, noch etwas anders bedeutet, als Erfolglosigkeit bei der Suche IMMER und unter allen Umständen mit den mangelhaften Qualitäten aller zur Auswahl stehenden Kandidaten zu erklären. Dass damit logischerweise jedes Bemühen um eine Partnerschaft von vorneherein ein völlig sinnloses Unterfangen bleiben MUSS, wäre ein Hinweis, den Heike vielleicht geben könnte (oder schon gegeben hat). Allerdings sind Verweise auf logische Widersprüche ja respektlos und nicht wertschätzend ...

Interessant geschrieben, aber da du mich persönlich nicht kennst, auch meine gemachten Erfahrungen usw. auch nicht, kannst du hin- und her dir die Finger wund schreiben, der Heike weiterhin Recht mit ihren persönlich anmassenden Vermutungen geben, wo komischer Weise sich hier keiner getraut, den Spies umzudrehen und die klugen Gedanken mal an sie zu richten ,-).

Manches Verhalten mir gegenüber konnte und kann ich leider nicht wohlwollend und respektvoll bezeichnen.

Von daher kannst du gerne deine Meinung denken, urteilen, bewerten usw. das Gegenteil von meinen Erfahrungen kannst du nicht beweisen, geschweige den einen sichtbaren Beweis erbringen, dass es nicht so ist, wie ich es empfand. Das steht dir nicht zu.
 

Mentalista

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  • #34
Zitat von Howlith:
Ich finde es erstaunlich, dass Foristen, die eine bestimmte Erfahrung mehrmals (?) gemacht haben, tatsächlich glauben, dass dies die einzige mögliche Erfahrung ist, die man/frau machen kann ...

Woher willst du wissen was ich glaube? Also wenn du immer wieder nichts weiter zum Thema beizutragen hast, als mich von der Seite anzumachen, ziemlich armselig, hm?
 

IPv6

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  • #36
Zitat von Mentalista:
..., aber da du mich persönlich nicht kennst, auch meine gemachten Erfahrungen usw. auch nicht, kannst du hin- und her dir die Finger wund schreiben, ...

soll das heissen, dass du dich in deinem persönlichen Umfeld anders verhälst als hier oder wenn ich oder andere dich persönlich kennen würden, einen anderen Eindruck gewinnen würden?
 

Mentalista

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  • #37
Zitat von IPv6:
soll das heissen, dass du dich in deinem persönlichen Umfeld anders verhälst als hier oder wenn ich oder andere dich persönlich kennen würden, einen anderen Eindruck gewinnen würden?

Ja und Nein, ich gehe mit mir persönlich bekannten Menschen anders um, weil diese mich nicht anstänkern, versuchen zu beleidigen, zu manipulieren usw.

Wer hier mit mir höflich umgeht, mit dem gehe ich hier höflich um, wer draussen mit mir nicht höflich usw. umgeht, der bekommt genauso wie hier, ein entsprechendes Feedback, oder auch Ignoranz.
 

fafner

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  • #38
Zitat von Mentalista:
... der Heike weiterhin Recht mit ihren persönlich anmassenden Vermutungen geben, wo komischer Weise sich hier keiner getraut, den Spies umzudrehen und die klugen Gedanken mal an sie zu richten ,-).
Na ja, sie beschwert sich eigentlich nie, daß ihr irgendwas fehlt. Männer die was taugen z.B. Oder überhaupt 'n Mann. Allenfalls 'n echter Kerl vielleicht. :)

Aber da sehe ich jetzt bedeutend weniger Angriffspotential als bei anderen Foristinnen hier...
 
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authentisch_gelöscht

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  • #40
Ich versuche mal wieder zur eingangs gestellten Frage zurückzukehren.
Die meisten, die sich hier bisher dazu äusserten, waren sich einig, dass das Thema möglichst bald aufs Tapet gehört. Es wurde auch gesagt, dass frau Respekt für Menschen hätte, die sehr offen mit ihrer psychischen Erschütterung umgehen. Nun: Respekt vor etwas haben, kann auch die Konnotation "Angst" mitbeinhalten...
Ich finde die Frage, wie rasch man von einer psychischen Erschütterung erzählen sollte, nicht so einfach zu beantworten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Kritische und Bedenkenswerte nicht unbedingt der Zeitpunkt ist, wann ich das Thema anschneide, sondern wie ich das tue. Wenn ich - ohne dass das Thema bereits im Raum steht - bereits im schriftlichen oder telefonischen Kontakt, oder auch beim ersten Date, erzähle, dass ich Erfahrung mit einer psychischen Erschütterung habe, dann nimmt das Thema vielleicht zu viel Raum ein. Das kommt aber natürlich darauf an, wie dominierend die Erkrankung im Alltag ist und ob im Moment eine akute Phase da ist oder nicht. Wenn ich hingegen irgendwann, wenn das Thema sowieso aufkommt ganz natürlich von meiner Erfahrung und (ganz wichtig!) auch von meinem Umgang damit so erzählen kann, dass das Gegenüber versteht, dass ich mein Leben ganz gut selbst meistern kann und dass die psychische Erschütterung nicht die ganze Beziehung dominieren würde, dann ist das ein Aspekt meines Lebens wie mancher andere auch. Ich finde es nicht sinnvoll, das Thema sofort anzusprechen. Ich mache das nur, wenn ich sonst lügen müsste. Ich würde andererseits nie jemandem, der mich bereits ein wenig kennen gelernt hat und der mit mir eine Beziehung eingehen möchte, verheimlichen, dass ich Erfahrung mit einer psychischen Erschütterung habe.
Problematischer ist die Sache für mich seit ich auch selbst in der Psychiatrie tätig bin, denn nun kommt das Thema oft automatisch sehr schnell auf, und - wie gesagt - lügen mag ich nicht. Vermutlich ist es ähnlich schwierig, wenn jemand eine Rente hat und deshalb nicht berufstätig ist.

Den Rat, sich jemanden in einer Selbsthilfegruppe zu suchen, finde ich nicht unbedingt hilfreich. Ich besuche selbst einen Trialog und finde den Austausch dort sehr wichtig. Aber ob ich jemanden mit den selben Erfahrungen als Partner möchte, dazu bin ich ziemlich ambivalent. Denn wenn einen vor allem diese Erfahrung verbindet, dann hat sie auch die Tendenz zum dominanten Thema zu werden. Und das möchte ich keineswegs. Ich möchte mit meinem Partner über viele andere gemeinsame Themen verbunden sein. Ich möchte ein grundsätzlich fröhliches und möglichst unbeschwertes Beziehungsleben führen und mit meinem Partner nicht nur Probleme wälzen, sondern vor allem auch das Leben geniessen können.
Übrigens haben kürzlich im Trialog, den ich besuche, eine Partnerin und ein Partner von Betroffenen erzählt, dass sie dank der psychischen Erschütterung ihres Partners/ihrer Partnerin sich selbst besser kennen gelernt hätten, dass sie sich mit ihren eigenen Ängsten auseinandersetzen und sich abgrenzen gelernt hätten, und dass sie grundsätzlich der Sache viel Positives abzugewinnen vermögen. Z.B. bekämen sie so die Chance, sich immer wieder neu zu verlieben... Diese Aussagen haben mich sehr berührt.
 
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lone rider

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  • #41
Wohltuend kompetenter Beitrag, authentisch.
 
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Andre

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  • #42
Zitat von lone rider:
Und er zeugt, wie komplex das Thema ist, dass es dafür keine einfache Regel ("rule") gibt. OT: Das sind z. B. so Dinge, die in den einschlägigen Ratgebern mit ihren launigen Titeln nicht vorkommen. Jedenfalls nicht in denen, die ich mal hatte.
 

Howlith

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  • #43
Zitat von Mentalista:
Woher willst du wissen was ich glaube? Also wenn du immer wieder nichts weiter zum Thema beizutragen hast, als mich von der Seite anzumachen, ziemlich armselig, hm?
Ok, habs eben erst gelesen. (1) wenn ich Dich gezielt ansprechen möchte, dann tue ich das auch, von "der Seite anmachen" ist nicht so mein Ding. (2) warum fühlst Du Dich angesprochen? Ich hatte den Beitrag von bey... vor Augen.

Ich weiß nicht, was Du glaubst. Aber ich lese was Du schreibst ...
 

Aitutaki

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  • #44
Beyoutiful, wie treffend dein Beitrag ist.

Männer analysieren sich, und vor allem ihre Niederlagen, 15 Jahre später wie Frauen. So im Schnitt mit 50.

Meine momentane Liebesbiographie ist die, dass ich hier bei PS einen Mann getroffen habe, mich verliebt und mit ihm eine Beziehung habe, der auch eine chronische Depression hat.
Anfänglich merkte ich nichts. Ich dachte, na ja... besonders lustig ist er nicht, eher ein sehr ernster Mann.
Auch, dass er viel aus seiner Vergangenheit erzählt hat, leider mehr negatives, hat mich nicht veranlasst zu denken, dieser Mann hat eine schwere Depression.

Da ich ein pragmatischer Mensch bin, und der Meinung bin es gibt nichts, was man nicht verändern oder sogar verbessern kann, half ich ihm "Einiges" zu verändern. Hier 2-3 Beispiele.

Versöhnung mit Geschwistern, neue Arbeit suchen, die ihn mehr ausfüllt und bereichert, klare Absprachen mit seiner Ex-Frau, was Kinder Wochenenden und mehr angeht.

So nach und nach waren diese "Altlasten" tatsächlich aus dem Weg geräumt.

Während dieser Zeit hatte er einen depressiven Schub, und auch hier musste ich aktiv werden.
Irgendwann dachte ich, das ist doch eine Depression. Wir sprachen darüber oft und viel, und ich sagte ihm, dass er professionelle Hilfe braucht. Er bekam einen Therapieplatz, doch leider brach er bereits beim ersten "Etappen-Erfolg" die Behandlung ab.

Da der Alltag einen positiven Verlauf nahm, es ihm wohl ? besser ging und wir einen schönen Sommer und Herbst miteinander verbrachten, dachte ich nicht mehr daran bzw kam es mir nicht in den Sinn er hat eine chronische Depression.

Eher ging ich davon aus, jetzt hat er alle Unstimmigkeiten aus der Vergangenheit überwunden und seine Depression war "nur" eine Reaktion darauf.

Doch leider kam sie zurück, und zwar wie ein Bombenanschlag.

.....er ging morgens weg und fünf Stunden später kam ein völlig anderer Mensch zurück, total verändert,ein fremder Mensch, beinah ein Zombie, (entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, aber ich bin extrem erschrocken). Zuerst dachte ich er hat sich über was geärgert.......
Nach ein paar Wochen wusste ich "das ist SIE wieder"!!

Mittlerweile ist ganz klar, dass er chronisch erkrankt ist, und wir damit rechnen müssen sogar bipolar. Das wird jetzt in einem Untersuchungsprocedere abgeklärt.

Wie geht es mir damit?

Momentan geht es mir richtig schlecht! Ich hadere sehr mit dieser Situation, und weiß tatsächlich nicht, was ich machen soll. Wo ist das "wir", die Freude, das gemeinsame Erleben, das hier und jetzt, ein unbeschwertes Leben, gemeinsames fröhliches Dasein usw.?

Natürlich geht es momentan um ihn, um seine Vergangenheit, seine Aufarbeitung, seine Therapie (er hatte Glück und bekam ziemlich schnell einen neuen Therapieplatz). Aber....wo bin ich und das wir?

Vor 2 Wochen ungefähr sagte er mir, dass es vor 7 Jahren angefangen hat, diese Woche waren es sogar 18 Jahre. Ihm sei nicht bewusst gewesen erkrankt zu sein.

?????????

Ich merke wie sauer ich bin, richtig wütend, und manchmal halte ich diese freudlose, dustere, tot ernste Stimmung kaum noch aus. Kein Lachen, keine normale Unterhaltung, immer das gleiche Thema. Er ist wie ein Fremder, manchmal wie ein Geist und er riecht anders, was mich sehr abschreckt.

Fazit: so schnell wie möglich dem potenziellen Partner die Wahrheit sagen!!!!! Das ist fair, alles andere ist unfair.

Momentan bin echt hilflos und verzweifelt.

Ich lese seit 15 Monaten hier mit und schätze das Forum sehr, habe jedoch kaum was geschrieben. Bin höchstens eine Quartalschreiberin;-)

Noch vor ein paar Monaten habe ich hier groß angekündigt meine/unsere Erfolgsstory zu verkünden. Und jetzt...???



​Liebe Grüsse aus Ba-Wü




 

Hola48

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  • #45
Hallo Zusammen,

ich habe 10 Jahre in einer Beziehung mit einem Zwangserkrankten gelebt und kann allen nur raten:

'Überlegt Euch gut, was ihr tut, wenn ihr beim Kennenlernen merkt, jemand hat da irgendwie eine merkwürdige Marotte .... denn als etwas anderes erscheint einem so eine psychische Erkrankung zunächst einmal nicht. Meist haben die Betroffenen über viele Jahre gelernt ihre Krankheit erstmal geschickt zu verbergen und wenn man selbst nicht von so etwas betroffen ist, kann man sich in die krankhafte Denkweise auch nur schwerlich hineinversetzen.

Wenn man dann erstmal richtig drinsteckt in so einer Beziehung, muss man schon einen enormen Leidensdruck aufbauen, um sich wieder daraus befreien zu können !

Ich bin ein sehr toleranter Mensch und konnte deshalb sehr lange über viele Dinge hinwegsehen, die anderen in unserer Umgebung schon lange merkwürdig vorkamen, aber nachdem die Krankheit über die Jahre bei meinem Partner dann immer schlimmer wurde und er sich auch vehement und dauerhaft weigerte etwas dagegen zu unternehmen, sah ich schließlich keine andere Möglichkeit mehr, als ihn zu verlassen, obwohl wir zwei Kinder haben, um nicht gemeinsam mit ihm unterzugehen und selber psychischen Schaden zu nehmen.

Nach der Trennung habe ich erst gemerkt, was für eine Befreiung das war, sich nicht mehr täglich mit dieser Krankheit auseinander setzen zu müssen, die unser Leben stark einschränkte.
Es war, als hätte ich mich aus dem Würgegriff einer Boa Constrictor befreit ! Denn über die Jahre gewöhnt man sich an vieles und stellt auch vieles nicht mehr in Frage, besonders wenn es ein schleichender Prozess ist.

Also gebt Acht auf Euch, um nicht in letzter Konsequenz als 'Krankenpfleger/innen' missbraucht zu werden, denn das ist oft die Motivation bei der Partnersuche dieser Menschen, die alleine nicht mehr klar kommen und auch auf diese Art eigentlich nur verzweifelt nach Hilfe suchen.

Hola48
 
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Mercedes

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  • #46
Zitat von Aitutaki:
Männer analysieren sich, und vor allem ihre Niederlagen, 15 Jahre später wie Frauen. So im Schnitt mit 50.

Diesen Umstand finde ich momentan auch sehr bedauerlich. Liebe Aitutaki, ich kann gut nachfühlen, wie es Dir gerade geht.

Ich habe auch das Gefühl, dass die meisten, die spätestens ab dem Alter von Mitte 30 auf dem Partnermarkt herumlaufen, Bindungsprobleme in der ein oder anderen Form haben. Ich schliesse mich nicht aus, allerdings arbeite ich seit einiger Zeit mit viel Energie daran, wie auch viele meiner weiblichen Single-Freunde. Und ich finde es wirklich schade, dass der Moment, wo sich auch Männer mal ehrlich ihr Leben und auch ihre Niederlagen ansehen, erst so um die 50 passiert. Das ist mir altersmässig momentan ein bisschen zu weit weg.
Ich glaube, ich kann gut damit umgehen, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen erzählt, sich dabei gleichzeitig herausstellt, dass das Problem erkannt ist und hier jemand wirklich bemüht ist, daran zu arbeiten.

Als ich letztens auch so was sagte wie, 'Die guten sind alle vergeben' hat mir meine Therapeutin leider auch nicht widersprochen. Ist ja auch ganz logisch, die bindungsfähigen mit guten Kommunikationsfähigkeiten haben es halt schon so bis etwa 30 geschafft eine stabile, gut funktionierende Partnerschaft aufzubauen.
 

Nettmann

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  • #47
Zitat von Mercedes:
...
Als ich letztens auch so was sagte wie, 'Die guten sind alle vergeben' hat mir meine Therapeutin leider auch nicht widersprochen. Ist ja auch ganz logisch, die bindungsfähigen mit guten Kommunikationsfähigkeiten haben es halt schon so bis etwa 30 geschafft eine stabile, gut funktionierende Partnerschaft aufzubauen.

Aha, wie sieht es bei den "guten" aus, die leider den falschen Partner erwischt haben, der es länger geschafft hat, sich in der Beziehung "durchzumogeln" oder bei dem erst später (äußere?) Umstände aufgetreten sind, die zu Veränderungen der Persönlichkeit geführt haben?
Ich finde es besonders bedenklich, wenn gerade eine Therapeutin da nicht dagegenhält. Vielleicht ist diese inzwischen "betriebsblind" und seht nur noch negativ? Bis 30? Wann treten denn besonders gern Probleme auf? Dauert es meist nicht mindestens die berühmten sieben Jahre, bis es in einer Ehe kriselt, von der Zeit vor der Ehe, die man zur Beziehungszeit dazu rechnen sollte, ganz zu schweigen? Wie ist der Einfluss von Kindern auf Beziehungen? Ist der Versuch, an einer Beziehung festzuhalten, schon ein Zeichen eines schlechten Beziehungsverhaltens? Ob es wirklich nur Single Frauen sind, die am Beziehungs- und Kommunikationsverhalten arbeiten, wenn sie in die (kritische?) Phase ab 30 kommen? Ich wage es zu bezweifeln. Vielleicht bzw. wahrscheinlich ist das so, allerdings sind wir hier schon wieder im Bereich der Verallgemeinerung und der Gefahren, die sich daraus ergeben (Vorwürfe, Rückschlüsse von "allgemeingültigem -????! - Verhalten auf die konkrete Person,...)
 

Mercedes

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  • #48
Zitat von Nettmann:
Aha, wie sieht es bei den "guten" aus, die leider den falschen Partner erwischt haben, der es länger geschafft hat, sich in der Beziehung "durchzumogeln" oder bei dem erst später (äußere?) Umstände aufgetreten sind, die zu Veränderungen der Persönlichkeit geführt haben?
Ich finde es besonders bedenklich, wenn gerade eine Therapeutin da nicht dagegenhält. Vielleicht ist diese inzwischen "betriebsblind" und seht nur noch negativ?

Okay, kein Grund sich aufzuregen. Das war ja auch in erster Linie meine eigene Erfahrung und die ist nicht empirisch untermauert. Zumindest nicht mit einer Studie, die ich angefertigt habe.
Möglich, dass sie mir auch deshalb nicht widersprochen hat, weil das nun mal so die (professionelle) Art von Therapeuten ist, nicht alles gleich zu kommentieren.

Das mit den 'Umständen, die zu Veränderungen der Persönlichkeit führen' versteh ich nicht. Meines Wissens nach ist die Persönlichkeit doch sehr stabil über die Lebensspanne. Ausser man hat den Wunsch sich zu ändern und das klappt meist nur via Therapie.
 

Bauhaus

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  • #49
Zitat von Nettmann:
Aha, wie sieht es bei den "guten" aus, die leider den falschen Partner erwischt haben, der es länger geschafft hat, sich in der Beziehung "durchzumogeln" oder bei dem erst später (äußere?) Umstände aufgetreten sind, die zu Veränderungen der Persönlichkeit geführt haben?
Ich finde es besonders bedenklich, wenn gerade eine Therapeutin da nicht dagegenhält. Vielleicht ist diese inzwischen "betriebsblind" und seht nur noch negativ? Bis 30? Wann treten denn besonders gern Probleme auf? Dauert es meist nicht mindestens die berühmten sieben Jahre, bis es in einer Ehe kriselt, von der Zeit vor der Ehe, die man zur Beziehungszeit dazu rechnen sollte, ganz zu schweigen?
Es gehören meistens zwei dazu, um eine schlechte Beziehung zu führen. Wer nicht erkennt, dass sich einer "durchmogelt", wie du es abfällig formulierst, hat eine schlechte Wahrnehmung und sollte da auch erst mal bei sich gucken, wieso er so blind ist. Auch das klassische Beispiel des Heiratsschwindlers funktioniert doch nur, wenn er an Frauen gerät, die nicht genau hinsehen.
Die Probleme, die oft nach Jahren auftreten, haben meistens ihre Ursachen in Dingen, die bereits vorher vorhanden waren, aber übersehen oder als irrelevant angesehen wurden.
 

Mentalista

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  • #50
Zitat von Mercedes:
Ich glaube, ich kann gut damit umgehen, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen erzählt, sich dabei gleichzeitig herausstellt, dass das Problem erkannt ist und hier jemand wirklich bemüht ist, daran zu arbeiten.

Es ist schon viel wert, wenn sich jemand seinen psychischen Problemen stellt, aber es gibt m.E. zu viele Faktoren, wo letztendlich das Bemühen nicht reicht, weil zu viele negative Auswirkungen einseitig die Beziehung belasten würden und die Balance immer in einer Schieflage sein wird. Das zu erkennen hat m.E. auch was mit Lebenserfahrung und Fortbildung zu tun.

Als ich letztens auch so was sagte wie, 'Die guten sind alle vergeben' hat mir meine Therapeutin leider auch nicht widersprochen. Ist ja auch ganz logisch, die bindungsfähigen mit guten Kommunikationsfähigkeiten haben es halt schon so bis etwa 30 geschafft eine stabile, gut funktionierende Partnerschaft aufzubauen.

Ich denke, da ist schon was dran, aber da fehlt einiges. Die Auswirkungen von Kinder bekommen, neuen Job usw. darf man dabei nicht vergessen, das kann massive ungeahnte Auswirkungen haben, wo alle guten Fähigkeiten nichts nützen. Es gibt Dinge im Leben, ich wähle jetzt bewusst, das "man"-Wort, die kann man nicht beeinflussen, das hat auf was mit Glück und guten Umständen zu tun.
 

Mercedes

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  • #51
Zitat von Mentalista:
Es ist schon viel wert, wenn sich jemand seinen psychischen Problemen stellt, aber es gibt m.E. zu viele Faktoren, wo letztendlich das Bemühen nicht reicht, weil zu viele negative Auswirkungen einseitig die Beziehung belasten würden und die Balance immer in einer Schieflage sein wird. Das zu erkennen hat m.E. auch was mit Lebenserfahrung und Fortbildung zu tun.

Ja, psychisches Problem ist ja auch nicht gleich psychisches Problem. Ob ich mich auf jemanden einlassen könnte, der mit Psychosen, oder gar Schizophrenie zu kämpfen hat, wage ich zu bezweifeln. Da hätte ich schon ziemlich große Angst davor, also vor den emotionalen Unwägbarkeiten, die das mit sich brächte.
 

Mentalista

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  • #52
Zitat von Mercedes:
Ja, psychisches Problem ist ja auch nicht gleich psychisches Problem. Ob ich mich auf jemanden einlassen könnte, der mit Psychosen, oder gar Schizophrenie zu kämpfen hat, wage ich zu bezweifeln. Da hätte ich schon ziemlich große Angst davor, also vor den emotionalen Unwägbarkeiten, die das mit sich brächte.

Korrekt, aber wie will man als Laie bei dem neuen Date erkennen können und dürfen, ob es nur ein kleines psychisches Problem ist, oder eine dauerhafte psychische Störung ist?

Manche dieser Menschen verbergen das zum Anfang so geschickt, da merkste gar nichts.
 

Bauhaus

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  • #53
ich habe in meinem Leben sehr viele Männer kennengelernt und gehabt. Viele hatten irgendwelche Störungen, vielen hätte eine Therapie nicht geschadet. Aber es war nicht ein einziger dabei, wo ich behaupten würde, er wäre schizophren gewesen oder psychotisch. Ich denke, dass man viel zu leichtfertig mit solchen Diagnosen umgeht und die Wahrscheinlichkeit, wirklich an einen solchen (nicht abwertend gemeint) zu geraten und sich einzulassen, mit etwas gutem Menschenverstand sehr gering ist.
 

Mentalista

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  • #54
Zitat von Bauhaus:
... und die Wahrscheinlichkeit, wirklich an einen solchen (nicht abwertend gemeint) zu geraten und sich einzulassen, mit etwas gutem Menschenverstand sehr gering ist.

Ich weiss nicht..., wenn ich mir schon anschaue, wie ungesund viele Menschen mit sich selbst umgehen, zu viel, zu ungesund essen, zu viel Alkohol trinken, Rauchen, was auch immer, mit dem Auto rassen, das wird alles von vielen Menschen als normal gesehen. Bei genauerer Betrachtung könnte es durchaus sein, dass sich dahinter eine schwer psychische Erkrankung verbirgt.
 

Mercedes

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  • #55
Zitat von Bauhaus:
Aber es war nicht ein einziger dabei, wo ich behaupten würde, er wäre schizophren gewesen oder psychotisch. Ich denke, dass man viel zu leichtfertig mit solchen Diagnosen umgeht und die Wahrscheinlichkeit, wirklich an einen solchen (nicht abwertend gemeint) zu geraten und sich einzulassen, mit etwas gutem Menschenverstand sehr gering ist.

Ich hatte auch nicht gemeint, dass hier irgend jemand jemand anderem die Laiendiagnose 'psychotisch' verpassen soll.

Allerdings sind mir in meinem Leben eigentlich schon relativ viele Menschen mit derartigen Problemen - vom Arzt (sicherlich nicht leichtfertig) diagnostiziert, nicht von mir! - begegnet. Nicht zuletzt im eigenen familiären Umfeld. Ich würde mir schon langsam zutrauen so was zu erkennen. Das hat aber eher mit meinen persönlichen Erlebnissen zu tun.
 

Bauhaus

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  • #56
Zitat von Mentalista:
Ich weiss nicht..., wenn ich mir schon anschaue, wie ungesund viele Menschen mit sich selbst umgehen, zu viel, zu ungesund essen, zu viel Alkohol trinken, Rauchen, was auch immer, mit dem Auto rassen, das wird alles von vielen Menschen als normal gesehen. Bei genauerer Betrachtung könnte es durchaus sein, dass sich dahinter eine schwer psychische Erkrankung verbirgt.
Wenn man fast jeden kriminalisieren oder pathologisieren will, müsste man fast die komplette Bevölkerung wegsperren :)
 
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authentisch_gelöscht

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  • #58
Zuerst Facts: Die Hälfte aller Menschen in der Schweiz (und ich nehme an, auch in Deutschland und Österreich) erkranken mindestens ein Mal im Leben an einer psychischen Störung, die behandelt werden muss. Und ein Prozent aller Menschen in allen Ländern dieser Erde müssen lernen mit dem, was die Psychiater Schizophrenie nennen, umzugehen.
Was bedeuten diese Zahlen? Dass wir alle (einige) betroffene Menschen kennen und dass keiner von uns davor gefeit ist, irgendwann mal ein psychisches Problem zu entwickeln. Es bedeutet aber auch, dass es offensichtlich nach wie vor eine grosse Tabuisierung gibt, und ausserdem - um auch noch etwas Positives darin zu finden, dass viele Leute denken, es beträfe sie nicht - dass viele Betroffene trotz solcher Diagnosen ein gutes Leben führen können und offensichtlich die Umwelt kaum etwas davon mitbekommt.

Statt so erschrocken zu tun über solche Diagnosen, möchte ich Euch dazu einladen, darüber nachzudenken, was das auch bedeuten könnte...
Ich habe folgende Erfahrungen gemacht: Viele Menschen, die psychische Erschütterungen erlebt haben, haben gelernt, besonders achtsam mit sich selbst und mit ihrem Umfeld umzugehen. Nicht selten haben sie sehr viel Verständnis und Einfühlungsvermögen für andere entwickelt. Sie haben oft auch gelernt, selbstfürsorglich zu handeln, rechtzeitig ihre Grenzen wahrzunehmen und sich abzugrenzen. Oft können sie deshalb solches Handeln auch bei anderen Menschen als wertvoll erleben und fördern. Nicht selten lernen Menschen durch psychische Erschütterungen auch, andere Prioritäten zu setzen. Sie wissen die kleinen schönen Dinge im Leben zu schätzen und sind nicht mehr so abhängig von Prestige- und Statusdenken.
Ich empfinde solche Qualitäten als wichtig und hilfreich, besonders auch in Beziehungen.

Wofür habt Ihr denn Angst, wenn Ihr so kategorisch dagegen seid, eine Beziehung mit einem psychoseerfahrenen Menschen einzugehen?
 
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Mercedes

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  • #59
Zitat von authentisch:
Ich empfinde solche Qualitäten als wichtig und hilfreich, besonders auch in Beziehungen.

Wofür habt Ihr denn Angst, wenn Ihr so kategorisch dagegen seid, eine Beziehung mit einem psychoseerfahrenen Menschen einzugehen?

Ja, das 1% bedeutet nämlich schon mehr oder weniger, dass so gut wie jeder schon einem Menschen mit derartigen Problemen begegnet ist - einer von Hundert hat das.

Wovor ich Angst habe ist in meinem Fall schon sehr biographisch begründet. Das ist nicht schön, wenn man plötzlich selbst zum zentralen Inhalt der Paranoia wird. Will ich einfach nicht mehr erleben, 2 x reicht, das war schon traumatisch.

Damit will ich aber natürlich nicht für andere sprechen, sondern nur für mich.
Abgesehen davon bin ich auch s e h r für eine Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen!
 

Dreamerin

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  • #60
Zitat von authentisch:
Wofür habt Ihr denn Angst, wenn Ihr so kategorisch dagegen seid, eine Beziehung mit einem psychoseerfahrenen Menschen einzugehen?
Ich war mit einem psychisch kranken Mann verheiratet. Ich war davon überzeugt, ihn 'retten" zu können, wenn nur genug Liebe da ist. Ich habe den Kampf verloren, er hat sich das Leben genommen und mich mit unserem gemeinsamen, damals zweijährigem Kind allein zurückgelassen.