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Zweites Date - vorzeitiger Spielabbruch
Das zweite Date war ausgerechnet beim Spiel Deutschland gegen Frankreich. Es war ihre Idee. Ich war erst skeptisch. Wie soll man sich da unterhalten? Andererseits hatte die Vorstellung etwas. Man lernt sich in einer „Extremsituation“ kennen. Und es ist eine willkommene Abwechslung zu den oft gleich verlaufenden Dates in Cafés oder Bars.
Wir einigten uns auf einen Biergarten. Wo Stimmung ist und wo das Leben tobt.
Dann wurde ich wieder skeptisch. Was ist, wenn wir uns da näher kommen, umgeben von all den Leuten? Ich hatte mir nämlich vorgenommen, sie unbedingt zu küssen. Zumal wir uns über Whatsapp die ganze Zeit geschrieben hatten. Ich wurde hin und wieder etwas zweideutig und sie hatte nichts dagegen. Als sie mir zum Beispiel ein Foto von ihrem Essen schickte, antwortete ich: Jetzt hast Du mich aber heiß gemacht. Ich hatte dann noch zu ihr gemeint, wenn wir zusammen Fußball gucken, muss sie in schwarz-weiß kommen. Oben schwarz, drunter weiß. „So so J“, schrieb sie und es schien, als sei ich sogar damit durchgekommen.
Ich war rechtzeitig vor Ort, um uns zwei Plätze zu sichern. Direkt vor der Leinwand, mitten drin im Geschehen. Sie kam eine halbe Stunde später. Ich will nicht behaupten, dass sie die Blicke auf sich zog, aber meine hatte sie sicher. Sie war in Schwarz-Weiß gekleidet. Ein weißes, leicht transparentes ärmelloses Top und einen schwarzen, enganliegenden Rock. In der Tat fiel sie mit dem Look nicht sonderlich auf. Viele Frauen trugen an dem Abend Hotpants, tiefausgeschnittene Shirts, Neckholder Tops. Es war wirklich sehr warm und ich kam in meinem hellblauen Hemd ziemlich ins Schwitzen. Ich hatte ihr über Handy genau beschrieben wo ich sitze und da kam sie nun auf mich zu. Sie lächelte als sie mich sah. Ich stand auf und wir umarmten uns kurz. Als sie sich hinsetzte spannte kurz der Rock über ihren Hintern, so dass sich die Umrisse ihres Höschens abzeichneten.
Ich fragte sie, was sie trinken möchte. „Bier. Groß und kalt.“ Ich holte uns zwei Bier und setzte mich neben sie. Wir redeten drauflos. Was ist Dein Tipp, 2:1 und Du? Fußball interessiere sie nicht sonderlich, wenn dann die Bayern. „Das findest Du wohl jetzt scheiße als Dortmunder, oder?“ Wir lachten viel. Ein Kuss lag in der Luft, so viel war sicher. Wir schauten uns oft in die Augen und sie blickte dann schmunzelnd weg und trank ihr Bier. Längst lief die Vorberichterstattung, wir hörten gar nicht hin. Ich weiß nicht, wie viel Zeit schon verstrichen war als unser Gespräch auf angenehme Weise ins Stocken kam. Wir sahen uns wieder an und meine Blicke fielen auf ihre Lippen, die leicht glänzten und sich in dem Moment, als ich mich fragte, welcher Rotton das wohl sei, etwas öffneten. Ich meine sogar, dass ihre Zunge kurz über ihre Lippen fuhr, meine aber inzwischen, dass mein Gehirn das nur dazu dichtet.
Wir saßen schon sehr eng nebeneinander und ich kam ihrem Gesicht, ihrem leicht geöffneten Mund etwas näher. Ich konnte mich fast in ihren glänzenden Lippen spiegeln, so nah kam ich ihr, als ich sie wie ferngesteuert einfach küsste. Ich landete sanft auf ihrem Mund. Der sich leicht weiter öffnete.
Wir redeten nicht mehr sehr viel. Das Spiel war längst im vollen Gange. Ich fragte sie, ob sie noch etwas trinken möchte. „Warte ich komme mit“, meinte sie, als ich schon los gehen wollte. Der Getränkestand stand etwas abseits. Wir bestellten uns ein weiteres Bier und standen eng aneinander geschmiegt am Wagen gelehnt und küssten uns wieder. „Entschuldige, aber ich muss kurz mal auf die Toilette“, meinte sie und löste sich von mir und verschwand. So konnte ich in aller Ruhe das Ende der ersten Halbzeit sehen, konnte mich aber kaum auf die Leinwand konzentrieren. Ich weiß nicht mal mehr, wer kommentierte.
Schließlich kam sie wieder. Endlich. „Wo waren wir stehen geblieben“, fragte sie grinsend und wir machten da weiter, wo wir aufgehört hatten. Ihr Duft war umwerfend, sie küsste sehr sinnlich, nicht zu stürmisch, aber mit viel Gefühl und Leidenschaft. Meine Hände umfassten ihre Taille und ich zog sie fest an mich. Ich weiß nicht, ob ich spüren konnte, wie ihr Herz schlug, meins schlug selbst viel zu laut. Ich hielt sie fest an mich gedrückt. „Halt sie gut fest, sonst verlierst Du sie noch“, kicherte ein Mädel, das gerade am Getränkewagen vorbei kam. Langsam fielen wir wohl auf, aber wozu den Platz wechseln? Wir ließen uns nicht stören. Tranken unser Bier, tauschten tiefe Blicke und küssten uns immer weiter. Dabei musste ich mich schon ziemlich beherrschen, dass meine Hände nicht auf ihrem Po landeten. Obwohl ich es sehr reizvoll gefunden hätte, ihr ein bisschen mehr einzuheizen.
Schließlich wanderten meine Hände seitlich an ihrer Teile abwärts die Beine hinunter. An ihrem Rock entlang unter ihrem Po und wieder hinauf und hinunter... Hat sie etwa vorhin auf der Toilette...? Beim Küssen merkte ich, wie sich ihr Mund zu einem Lächeln verzog. Sie wusste, dass ich wusste, dass sie nichts mehr unter ihrem Rock anhatte. „Ist was?“ Sie fragte das mit einem heraufordernden, fast schon erotischen Unterton. Ich zog sie wieder an mich und raunte ihr ins Ohr: „Du hast Dich soeben für’s Finale qualifiziert.“
In diesem Augenblick merkte ich, wie sie zunächst stocksteif wurde, sich im nächsten Moment aus meiner Umarmung löste. Als wollte sie sich von mir befreien. Sie schaute mich einfach nur an. Ich hörte nichts mehr. Zwischen meine Ohren war nur noch ein Rauschen. Und ein Piepen, das alle Geräusche wegdrückte. Sie schaute mich wortlos an. Ich brachte keinen Ton heraus. Dieser Blick erlaubte keine Reaktion, nicht den Hauch eines Handelns. Sie sagte gar nichts. Sie musterte mich auch nicht von oben bis unten. Ihre ganze Ablehnung mir gegenüber stand in diesem Moment in ihren Augen. Es war, als blickte mich eine völlig fremde Frau an. Dann drehte sie sich um und ging einfach.
Ich stand nur da und versuchte dieses Piepen im Ohr zu ignorieren. Ich weiß nicht, ob wir beobachtet wurden. Ich rührte mich nicht. Mein Kopf wurde heiß und das Piepen wurde durch ein kaltes Gefühl zwischen den Ohren abgelöst. Geräusche drangen wieder zu mir durch.
Ich schaute auf die Leinwand. Es stand immer noch 0:1. Ich starrte auf das Ergebnis, als könnte ich es mit meinem Blick ändern. Ich griff zum Bier und nahm einen Schluck. Ich habe keine Erklärung, warum ich nicht hinter ihr hergelaufen bin. Stattdessen stand ich da, trank Bier und starrte auf das 0:1. Irgendwann bewegte ich mich ziemlich halbherzig Richtung Ausgang. Blieb wieder stehen, ging weiter. Hatte immer noch ihre Reaktion vor Augen. Es hatte keinen Zweck. Selbst wenn ich sie einholte. Natürlich wusste ich was ich sagen sollte. „Hey tut mir leid, der Spruch war total daneben. Entschuldige...“ Das würde aber im Leben nicht reichen. Und ich trauerte den Momenten davor hinter her. Sie waren durch nichts mehr zurück zu holen.
Ich ging dann irgendwie aus dem Laden raus, lief etwas ziellos durch die Nebenstraßen. Vielleicht ist sie hier irgendwo. Aber dann gab ich es auf, ging zu meinem Auto und fuhr nach Hause. Seitdem keine Nachricht von ihr, nichts. Auch ich habe keinen Kontakt zu ihr aufgenommen. Ich habe das Gefühl, als gäbe es nichts mehr zu sagen und ich könnte sie mit dem, was ich ihr sagen würde, gar nicht erreichen. Und doch starre ich bis heute regelmäßig auf mein Handy, ob da vielleicht doch noch was kommt. Ob sie es auch macht?
Ich habe es nicht über mich gebracht, sie anzurufen, um mit ihr zu sprechen. Ich kann solche Gespräche nicht führen, ich schweige dann immer mehr, als dass ich reden kann und wenn ich reden kann ringe ich nach Worten und quetsche jedes Wort einzeln aus mir heraus. Ich fange sogar schon an mir einzureden, dass sie ja jetzt auch nicht so toll war. Aber das stimmt nicht. Sie fehlt mir.
Wir einigten uns auf einen Biergarten. Wo Stimmung ist und wo das Leben tobt.
Dann wurde ich wieder skeptisch. Was ist, wenn wir uns da näher kommen, umgeben von all den Leuten? Ich hatte mir nämlich vorgenommen, sie unbedingt zu küssen. Zumal wir uns über Whatsapp die ganze Zeit geschrieben hatten. Ich wurde hin und wieder etwas zweideutig und sie hatte nichts dagegen. Als sie mir zum Beispiel ein Foto von ihrem Essen schickte, antwortete ich: Jetzt hast Du mich aber heiß gemacht. Ich hatte dann noch zu ihr gemeint, wenn wir zusammen Fußball gucken, muss sie in schwarz-weiß kommen. Oben schwarz, drunter weiß. „So so J“, schrieb sie und es schien, als sei ich sogar damit durchgekommen.
Ich war rechtzeitig vor Ort, um uns zwei Plätze zu sichern. Direkt vor der Leinwand, mitten drin im Geschehen. Sie kam eine halbe Stunde später. Ich will nicht behaupten, dass sie die Blicke auf sich zog, aber meine hatte sie sicher. Sie war in Schwarz-Weiß gekleidet. Ein weißes, leicht transparentes ärmelloses Top und einen schwarzen, enganliegenden Rock. In der Tat fiel sie mit dem Look nicht sonderlich auf. Viele Frauen trugen an dem Abend Hotpants, tiefausgeschnittene Shirts, Neckholder Tops. Es war wirklich sehr warm und ich kam in meinem hellblauen Hemd ziemlich ins Schwitzen. Ich hatte ihr über Handy genau beschrieben wo ich sitze und da kam sie nun auf mich zu. Sie lächelte als sie mich sah. Ich stand auf und wir umarmten uns kurz. Als sie sich hinsetzte spannte kurz der Rock über ihren Hintern, so dass sich die Umrisse ihres Höschens abzeichneten.
Ich fragte sie, was sie trinken möchte. „Bier. Groß und kalt.“ Ich holte uns zwei Bier und setzte mich neben sie. Wir redeten drauflos. Was ist Dein Tipp, 2:1 und Du? Fußball interessiere sie nicht sonderlich, wenn dann die Bayern. „Das findest Du wohl jetzt scheiße als Dortmunder, oder?“ Wir lachten viel. Ein Kuss lag in der Luft, so viel war sicher. Wir schauten uns oft in die Augen und sie blickte dann schmunzelnd weg und trank ihr Bier. Längst lief die Vorberichterstattung, wir hörten gar nicht hin. Ich weiß nicht, wie viel Zeit schon verstrichen war als unser Gespräch auf angenehme Weise ins Stocken kam. Wir sahen uns wieder an und meine Blicke fielen auf ihre Lippen, die leicht glänzten und sich in dem Moment, als ich mich fragte, welcher Rotton das wohl sei, etwas öffneten. Ich meine sogar, dass ihre Zunge kurz über ihre Lippen fuhr, meine aber inzwischen, dass mein Gehirn das nur dazu dichtet.
Wir saßen schon sehr eng nebeneinander und ich kam ihrem Gesicht, ihrem leicht geöffneten Mund etwas näher. Ich konnte mich fast in ihren glänzenden Lippen spiegeln, so nah kam ich ihr, als ich sie wie ferngesteuert einfach küsste. Ich landete sanft auf ihrem Mund. Der sich leicht weiter öffnete.
Wir redeten nicht mehr sehr viel. Das Spiel war längst im vollen Gange. Ich fragte sie, ob sie noch etwas trinken möchte. „Warte ich komme mit“, meinte sie, als ich schon los gehen wollte. Der Getränkestand stand etwas abseits. Wir bestellten uns ein weiteres Bier und standen eng aneinander geschmiegt am Wagen gelehnt und küssten uns wieder. „Entschuldige, aber ich muss kurz mal auf die Toilette“, meinte sie und löste sich von mir und verschwand. So konnte ich in aller Ruhe das Ende der ersten Halbzeit sehen, konnte mich aber kaum auf die Leinwand konzentrieren. Ich weiß nicht mal mehr, wer kommentierte.
Schließlich kam sie wieder. Endlich. „Wo waren wir stehen geblieben“, fragte sie grinsend und wir machten da weiter, wo wir aufgehört hatten. Ihr Duft war umwerfend, sie küsste sehr sinnlich, nicht zu stürmisch, aber mit viel Gefühl und Leidenschaft. Meine Hände umfassten ihre Taille und ich zog sie fest an mich. Ich weiß nicht, ob ich spüren konnte, wie ihr Herz schlug, meins schlug selbst viel zu laut. Ich hielt sie fest an mich gedrückt. „Halt sie gut fest, sonst verlierst Du sie noch“, kicherte ein Mädel, das gerade am Getränkewagen vorbei kam. Langsam fielen wir wohl auf, aber wozu den Platz wechseln? Wir ließen uns nicht stören. Tranken unser Bier, tauschten tiefe Blicke und küssten uns immer weiter. Dabei musste ich mich schon ziemlich beherrschen, dass meine Hände nicht auf ihrem Po landeten. Obwohl ich es sehr reizvoll gefunden hätte, ihr ein bisschen mehr einzuheizen.
Schließlich wanderten meine Hände seitlich an ihrer Teile abwärts die Beine hinunter. An ihrem Rock entlang unter ihrem Po und wieder hinauf und hinunter... Hat sie etwa vorhin auf der Toilette...? Beim Küssen merkte ich, wie sich ihr Mund zu einem Lächeln verzog. Sie wusste, dass ich wusste, dass sie nichts mehr unter ihrem Rock anhatte. „Ist was?“ Sie fragte das mit einem heraufordernden, fast schon erotischen Unterton. Ich zog sie wieder an mich und raunte ihr ins Ohr: „Du hast Dich soeben für’s Finale qualifiziert.“
In diesem Augenblick merkte ich, wie sie zunächst stocksteif wurde, sich im nächsten Moment aus meiner Umarmung löste. Als wollte sie sich von mir befreien. Sie schaute mich einfach nur an. Ich hörte nichts mehr. Zwischen meine Ohren war nur noch ein Rauschen. Und ein Piepen, das alle Geräusche wegdrückte. Sie schaute mich wortlos an. Ich brachte keinen Ton heraus. Dieser Blick erlaubte keine Reaktion, nicht den Hauch eines Handelns. Sie sagte gar nichts. Sie musterte mich auch nicht von oben bis unten. Ihre ganze Ablehnung mir gegenüber stand in diesem Moment in ihren Augen. Es war, als blickte mich eine völlig fremde Frau an. Dann drehte sie sich um und ging einfach.
Ich stand nur da und versuchte dieses Piepen im Ohr zu ignorieren. Ich weiß nicht, ob wir beobachtet wurden. Ich rührte mich nicht. Mein Kopf wurde heiß und das Piepen wurde durch ein kaltes Gefühl zwischen den Ohren abgelöst. Geräusche drangen wieder zu mir durch.
Ich schaute auf die Leinwand. Es stand immer noch 0:1. Ich starrte auf das Ergebnis, als könnte ich es mit meinem Blick ändern. Ich griff zum Bier und nahm einen Schluck. Ich habe keine Erklärung, warum ich nicht hinter ihr hergelaufen bin. Stattdessen stand ich da, trank Bier und starrte auf das 0:1. Irgendwann bewegte ich mich ziemlich halbherzig Richtung Ausgang. Blieb wieder stehen, ging weiter. Hatte immer noch ihre Reaktion vor Augen. Es hatte keinen Zweck. Selbst wenn ich sie einholte. Natürlich wusste ich was ich sagen sollte. „Hey tut mir leid, der Spruch war total daneben. Entschuldige...“ Das würde aber im Leben nicht reichen. Und ich trauerte den Momenten davor hinter her. Sie waren durch nichts mehr zurück zu holen.
Ich ging dann irgendwie aus dem Laden raus, lief etwas ziellos durch die Nebenstraßen. Vielleicht ist sie hier irgendwo. Aber dann gab ich es auf, ging zu meinem Auto und fuhr nach Hause. Seitdem keine Nachricht von ihr, nichts. Auch ich habe keinen Kontakt zu ihr aufgenommen. Ich habe das Gefühl, als gäbe es nichts mehr zu sagen und ich könnte sie mit dem, was ich ihr sagen würde, gar nicht erreichen. Und doch starre ich bis heute regelmäßig auf mein Handy, ob da vielleicht doch noch was kommt. Ob sie es auch macht?
Ich habe es nicht über mich gebracht, sie anzurufen, um mit ihr zu sprechen. Ich kann solche Gespräche nicht führen, ich schweige dann immer mehr, als dass ich reden kann und wenn ich reden kann ringe ich nach Worten und quetsche jedes Wort einzeln aus mir heraus. Ich fange sogar schon an mir einzureden, dass sie ja jetzt auch nicht so toll war. Aber das stimmt nicht. Sie fehlt mir.